27.000 Mechaniker sind beim US-Flugzeugriesen im Ausstand: Seit mehr als sieben Wochen werden keine Maschinen mehr gefertigt. Der Streik kostet Boeing angeblich jeden Tag mehr als 100 Millionen Dollar. Die Arbeitnehmer wollen Arbeitsplatzgarantien durchsetzen und die Verlagerung von Stellen verhindern.
Ein bereits 47 Tage währender Streik, der die Passagierflugzeug-Montage des Boeing-Konzerns lahm gelegt hat, belastet das Ergebnis des Airbus-Konkurrenten deutlich. Solange die 27.000 Mechaniker streiken will das Unternehmen daher keinen finanziellen Ausblick auf das Geschäft wagen oder Produktionsziele veröffentlichen. Die brachliegende Fertigung habe "einen großen Einfluss“ auf das vergangene Quartal gehabt, sagte Vorstandschef Jim McNerney bei der Vorlage der Geschäftszahlen. Die Entwicklung des mit Spannung erwarteten Langstreckenjets 787 Dreamliner habe jedoch trotz des Streiks gute Fortschritte gemacht. Das Unternehmen bekannte sich dazu, die Arbeitsniederlegung möglichst bald beenden zu wollen.
Analystenschätzungen zufolge kostet der Arbeitsprotest Boeing jeden Tag 100 Mio. Dollar. Am heutigen Donnerstag wollen die Gewerkschaft IAM und Boeing die V
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Die angeschlagene BayernLB nimmt als erstes Institut das Rettungspaket der Bundesregierung in Anspruch und steht damit vor einschneidenden Veränderungen. Der Bund kann Einfluss auf die Geschäftspolitik nehmen, wenn er der Bank wie gewünscht 5,4 Milliarden Euro zur Verfügung stellt.
Michael Kemmer hätte gar nicht viel sagen müssen. Sein Auftritt verriet mehr über den Zustand der BayernLB als die Worte, die er dazu fand. Mit gesenktem Kopf und gefalteten Händen stand der Vorstandschef der BayernLB vor der blauen Wand mit dem Konzernlogo, während Noch-Finanzminister Erwin Huber verkündet, wie schlecht es um die Bank steht. Kemmer, sonst als durchaus heiterer und eloquenter Manager bekannt, steht da wie ein Angeklagter, der gerade schwere Verfehlungen gestanden hat. Und so glaubt man Kemmer sofort, als er mit dunklen Ringen unter den ins Leere blickenden Augen sagt: „Das Thema quält uns sehr.“
Das "Thema“ ist das totale Versagen der Manager und Verwaltungsräte der BayernLB in der Finanzkrise. Es führt dazu, dass die Münchener Landesbank als erstes deutsches Geldhaus in das Rettungspaket der Bundesregierung greifen muss. 5,4 Mrd. Euro soll die Bank von der F
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Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 haben die USA die Sicherheitsvorkehrungen auch in den Häfen drastisch verschärft. Nun planen sie, von 2012 an jeden Container einzeln durchleuchten zu lassen. Hafenbetreiber fürchten, dass der Containerumschlag dadurch zum Erliegen kommt.
Die Hafenbetreiber in Bremerhaven und Hamburg blicken besorgt auf das Jahr 2012. Ihre Befürchtung: Die Sicherheitsinteressen der USA könnten in vier Jahren den Containerumschlag zum Erliegen bringen. „Per Gesetz verlangen die USA dann, dass wir jeden einzelnen Container durchleuchten, der in die Staaten verschifft werden soll“, erläutert der Sicherheitskoordinator des Umschlagunternehmens Eurogate, Harry Mohns: „Wie soll das nur gehen bei 2100 Boxen pro Tag?“ Die Antwort wird demnächst auf höchster politischer Ebene im transatlantischen Dialog gesucht.
Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ist auch in den Häfen nichts mehr so, wie es früher einmal war. Weltweit gilt der sogenannte ISPS-Code mit verschärften Sicherheitsvorschriften für Häfen, Ladung und Schiffe: „Seitdem kommt hier niemand rein, von dem wir nicht wissen, wer er ist und was er will“, erläutert M
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Die Preise für Brot aus dem Supermarktregal und Backwaren vom Discounter dürften in den nächsten Monaten weiter steigen. Der Verband deutscher Großbäckereien kündigte an, die Preise wegen der hohen Energie- und Rohstoffpreise anzuheben. Das betrifft vor allem Discounter und Filialketten.
Bei Brot und Brötchen droht nach deutlichen Preiserhöhungen in den zurückliegenden zwölf Monaten bereits die nächste Teuerungswelle. Zahlreiche Großbäckereien wollen in den Jahresgesprächen mit den Handelskonzernen höhere Abgabepreise durchsetzen. Dabei gehe es um eine Größenordnung von ungefähr zwei bis drei Prozent, schätzt der Präsident des Verbandes Deutscher Großbäckereien, Helmut Klemme. Betriebswirtschaftlich seien einige Kostensteigerungen noch nicht eingepreist. Klemme erwartet harte Preisverhandlungen der Backunternehmen mit den Handelskonzernen, die sich laut Medienberichten heftig gegen Preiserhöhungen stemmen.
Zwar habe sich der Getreidemarkt etwas entspannt. Die Branche habe einige Kostensteigerungen bisher aber nur teilweise an ihre Abnehmer weitergeben können, erläuterte Klemme. In anderen Bereichen sei mit Zusat
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Nach der scharfen Kritik von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück an der Schweizer Steuerpolitik hat die Regierung in Bern den deutschen Botschafter Axel Berg einbestellt. Ihr Ministerium sei beauftragt worden, Berg einzuberufen und ihm nicht nur die Überraschung, sondern auch das Missbehagen über die Äußerungen deutlich zu machen, erklärte Außenministerin Micheline Calmy-Rey am Mittwoch in Bern.
Die Fusion der Billigflieger Germanwings und TUIfly ist offenbar endgültig gescheitert. Das Aus für das seit rund einem Jahr geplante Bündnis hatte sich bereits abgezeichnet. Unterschiedliche Ansichten über die Bewertung und künftigen Standorte der Fluggesellschaften hatten die Verhandlungen immer wieder verschleppt.
Die Fusion der Billigflieger Germanwings und TUIfly ist geplatzt. Die Eigentümer Lufthansa und TUI haben ihre Pläne zu den Akten gelegt. Es gebe keine Gespräche mehr, sagte ein Sprecher von TUI. Nun prüfe der Reisekonzern Alternativen für seine Flugtochter. Branchenexperten gehen davon aus, dass Germanwings und TUIfly zunächst selbstständig bleiben werden. Chancen werden noch einem Bündnis TUIfly-Air Berlin eingeräumt.
Das Aus für das seit rund einem Jahr geplante Bündnis der Töchter des größten Reisekonzern und Luftfahrt-Marktführers hatte sich seit längerem abgezeichnet. Die Unternehmen hatten in den Gesprächen ihre unterschiedlichen Ansichten über Standorte und die Bewertung der Firmen nicht überwinden können und keinen gangbaren Weg für die zu zahlenden Tarife gefunden.
Leiharbeiter sollen in der EU künftig Festangestellten grundsätzlich gleichgestellt werden. Abweichungen von diesem Grundsatz sind aber möglich, wenn diese von den Tarifpartnern vereinbart werden. Die Neuregelung wird in Ländern wie Großbritannien oder Italien die Situation von Zeitarbeitern deutlich verbessern.
Ein jahrelanger Streit zwischen den EU-Ländern ist beendet: Die drei Millionen Zeit- und Leiharbeiter in Europa sollen künftig die gleichen Rechte genießen wie die Stammbelegschaften des Unternehmens, an das sie ausgeliehen werden. Sie erhalten damit ab dem ersten Arbeitstag gleichen Lohn, gleichen Sozialschutz und gleichen Zugang zu beruflicher Fortbildung. "Jetzt gibt es grünes Licht für sichere Regelungen in den EU-Mitgliedstaaten, in denen es Lohndumping und höchst prekäre Arbeitsplätze gibt“, sagte der EU-Abgeordnete Thomas Mann (CDU) nach der entscheidenden Abstimmung im Straßburger Parlament.
In vielen osteuropäischen EU-Staaten dürfte sich die Situation von Leiharbeitern jetzt verbessern, aber auch in Italien und Großbritannien. Für Deutschland ändert sich zunächst nichts. Die Sozialdemokraten erwarten jedoch, dass das neue Gesetz aus Br
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Lange Jahre zeigten Deutschlands Autohersteller mit den Fingern auf ihre Nachbarn etwa in Italien und Frankreich, die mit Verschrottungsprämien und Strafsteuern den Absatz stützten. Jetzt will auch die deutsche Autoindustrie die Hilfe der öffentlichen Hand. Doch der Nutzen eines Subventionsplans ist zweifelhaft.
Es wirkte wie abgesprochen: Als sich Anfang Oktober am Rande des Pariser Autosalons die Hersteller des europäischen Automobilverbands Acea zu Beratungen trafen, hat Fiat-Chef Sergio Marchionne in der Präsidiumssitzung das Wort ergriffen, über die Lage geklagt, auf die Milliardenkredite der US-Regierung für die US-Autobauer verwiesen und ebensolche Hilfen für Europas Autobauer angeregt. Kurz darauf forderte der Acea-Präsident und Peugeot-Vorstandsvorsitzende Christian Streiff ein Paket mit zinsgünstigen Krediten von 40 Mrd. Euro damit Europas Automobilkonzerne abgasarme und verbrauchsgünstige Fahrzeuge entwickeln können.
Daimler, BMW, Volkswagen und Porsche verfolgen die Forderungen nach Subventionen nicht ohne Sympathie. Lange Jahre hatten Deutschlands Hersteller mit den Fingern auf ihre Nachbarn etwa in Italien und Frankreich gezeigt, die mit V
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Schon länger leiden die Autobauer an einem kräftigen Rückgang der Neuwagenverkäufe. Auch von Produktionskürzungen und Überstundenabbau war die Rede. Nun spricht Mercedes-Produktionschef Schmückle erstmals klar von Stellenabbau. Ein anderer Hersteller kündigt Kurzarbeit an.
Der Autobauer Daimler schließt bei anhaltender Absatzflaute Stellenkürzungen in seinen Pkw-Werken nicht aus. „Wir haben immer gesagt, dass die Beschäftigung tendenziell sinken wird“, sagte der Produktionschef von Mercedes-Benz, Rainer Schmückle, in Schwäbisch Gmünd. Derzeit verzeichne Mercedes-Benz eine „ausgewachsene Absatzkrise“. Wenn diese länger dauere, dann „werden wir an der Personalschraube drehen“, sagte Schmückle. „Da brauchen wir uns nichts vormachen.“ Über Kurzarbeit werde zwar noch nicht gesprochen, die Zahl der befristeten Stellen sei jedoch bereits reduziert worden.Schmückle zeigte sich offen für konjunkturelle Impulse durch die Politik. Mercedes-Benz lehne solche Programme zur Ankurbelung des Pkw-Absatzes nicht grundsätzlich ab. Die auf den Straßen befindliche Fahrzeugflotte sei im Schnitt älter als acht Jahre, sagte der Mercedes-Manager.
Im Gegensatz zu Deutschland haben sich Frankreichs Großbanken Milliardensummen aus einem staatlichen Hilfsfonds besorgt. Die sechs größten Institute des Landes erhalten Kredite in Höhe von 10,5 Milliarden Euro. Daraufhin schossen die Aktien der Geldhäuser an der Pariser Börse um bis zu zwölf Prozent nach oben.
Die französische Regierung pumpt im Kampf gegen die Finanzmarktkrise bis Jahresende 10,5 Milliarden Euro in die sechs größten Banken des Landes. Finanzministerin Christine Lagarde stellte ihr nationales Rettungspaket nach einem Treffen mit führenden Bankern vor. Drei Milliarden Euro gehen an die Credit Agricole, 2,5 Milliarden Euro an BNP Paribas and 1,7 Milliarden Euro an die Société Générale. Sollte die Krise 2009 andauern, will Paris weitere 10,5 Milliarden Euro frei machen.
Die Staatsanleihen, die noch ab dieser Woche zur Verfügung gestellt werden, sind an Auflagen gebunden: „Die Banken sind verpflichtet, neue Kredite für Haushalte, insbesondere mittelständische Unternehmen und Gemeinden bereitzustellen“, sagte die Ministerin. Zudem seien sie aufgefordert, ethische Regeln für die Vergütung ihrer Topmanager einzuführen. Dies bezieht sich nicht
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