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Hauptseite » 2008 » September » 29 » Währungsfonds warnt vor langer Abschwungphase
Währungsfonds warnt vor langer Abschwungphase
09:02
Welt Online, 28.09.08
 

Der Internationale Währungsfonds hält einen langfristigen Abschwung der Weltwirtschaft für wahrscheinlich. Die Finanzkrise werde nicht nur in den USA, sondern auch in Europa deutliche Spuren hinterlassen. Unterdessen erwartet Arbeitgeberpräsident Hundt, dass deutsche Unternehmen bald weniger Leute einstellen.

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IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn hat das US-Hilfspaket für die Finanzbranche begrüßt und vor einem langfristigen Abschwung der Weltwirtschaft gewarnt. „Es hat ein ernsthafter und anhaltender Abschwung des Weltwachstums begonnen“, sagte der frühere französische Finanzminister der Zeitung „Journal du Dimanche“. „Das wird für Europa schwierig und hier und dort noch schwieriger für bestimmte arme Länder. Aber die Realwirtschaft wird nicht absinken. Die Währungen werden nicht zusammenbrechen. Den Zentralbanken gelingt es, die Finanzkrise zu managen.

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Zudem hat sich der IWF als Normengeber und Kontrolleur der krisenhaften Weltfinanzmärkte angeboten. „Wir sind in der Lage, den Kompromiss und das Allgemeininteresse zu definieren und zu garantieren“, sagte IWF-Chef Dominique Strauss-Kahn der Pariser Sonntagszeitung „Le Journal du Dimanche“. Die Demokratie erfordere zwar, dass jedes Land sein eigenes Gesetz beschließe. „Aber die allgemeinen Regeln müssen universell gelten, denn das Finanzsystem ist globalisiert.“

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Die Regierungen hätten die Krisenwarnungen des IWF ignoriert. Nach langer Weigerung würden sich jetzt auch die USA und China der Bewertung der Finanzstabilität durch den IWF unterwerfen, sagte Strauss-Kahn. „Das ist ein Zeichen.“ Der Währungsfonds sei 1944 „als eine Art weltweiter Öffentlicher Dienst geschaffen“ worden, um die Anarchie auf dem Währungsmarkt zu beenden. „Heute müssen wir uns zusätzlich der Finanzmarktanarchie stellen: der Undurchsichtigkeit, Gier und Verantwortungslosigkeit eines Systems, das seinen Bezug zur realen Wirtschaft verloren hat“.

Angesichts der Finanzkrise befürchtet Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt, dass die deutsche Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen wird. „Die Finanzkrise wird unsere Wirtschaft indirekt durch die Beeinflussung der Weltkonjunktur treffen, an der wir als exportorientierte Nation entscheidend hängen“, sagte Hundt der Zeitung „Bild am Sonntag“. Eine echte Rezession erwarte er zwar nicht. „Aber die Wirtschaft wird mit hoher Wahrscheinlichkeit 2009 langsamer wachsen als in den letzten Jahren. Der Beschäftigungsaufbau wird deshalb voraussichtlich nicht weitergehen.“ Mit Blick auf diese Wirtschaftsaussichten kritisierte Hundt die Gehaltsforderung der Metall-Gewerkschaft. „Die Forderung der IG Metall nach einer Lohnerhöhung von acht Prozent geht weit an der wirtschaftlichen Realität vorbei.“

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