dpa-infocom - 15.9.2008 13:52
Peking (dpa) - Der Skandal um verseuchtes Milchpulver in China, durch das zwei Säuglinge gestorben und mindestens 580 erkrankt sind, ist wochenlang vertuscht worden.
Der chinesische Produzent Sanlu, sein neuseeländischer Anteilseigner Fonterra sowie lokale Behörden wussten nach eigenen Angaben mindestens seit Anfang August von der Gefahr, ohne dass Alarm geschlagen und ein Rückruf gestartet wurde. Die Milch ist wahrscheinlich in Milchsammelstationen mit der gesundheitsschädlichen Chemikalie Melamin gepanscht worden, um den Proteingehalt zu erhöhen. Ein Betreiber hat bereits gestanden, Melamin eingesetzt zu haben, berichteten amtliche Medien am Montag.
Das Landwirtschaftsministerium leitete eine Untersuchung bei Bauern, Sammelstellen und Nahrungsmittelherstellern in den sechs großen Milchproduktionsregionen des Landes ein. Die Enthüllungen stellen erneut die Sicherheit der Nahrungsmittelindustrie in China infrage, die seit Jahren von Skandalen, Korruption und Mängeln in der behördlichen Aufsicht erschüttert wird. Erst nach einer Intervention der neuseeländischen Regierung wurde die Zentralregierung in Peking aktiv
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