Wien (dpa) - Die vorgezogene Parlamentswahl in Österreich hat am Sonntag zu einem deutlichen Rechtsruck geführt. Die beiden rechten Parteien FPÖ und BZÖ erhielten nach übereinstimmenden Hochrechnungen des ORF-Fernsehens und der Nachrichtenagentur APA mehr als 29 Prozent der abgegeben Stimmen.
Dagegen verloren die bisherigen Regierungsparteien, die Sozialdemokraten (SPÖ) und die konservative Volkspartei ÖVP massiv und erzielten das schlechteste Ergebnis ihrer Parteigeschichte.
Die SPÖ bleibt dennoch mit voraussichtlich 28,6 Prozent trotz eines Verlusts von 6,7 Prozentpunkten stärkste Partei. Verheerende Verluste gab es für die ÖVP, die im vergleich zu 2006 9,2 Prozentpunkte einbüßte und nur noch 25,1 Prozent der Wähler hinter sich brachte. Enttäuschend war das Ergebnis auch für die Grünen, die nach den Hochrechnungen 0,6 Prozentpunkte verloren und nur noch 10,5 der Stimmen gewannen.
Der Vorsitzende des rechten «Bündnis Zukunft Österreich», Jörg Haider, feierte das «bestes Ergebnis» für die österreichische Rechte. Das BZÖ konnte seinen Stimmenanteil im neuen Nationalrat von 4,1 Prozent auf 11,9 Prozent fast verdreifachen. Die Freiheitliche Partei kam auf 17,9 Prozent und gewann 6,8 Prozentpunkte hinzu.
Die Bundesgeschäftsführerin der SPÖ, Doris Bures, meinte zu dem Ergebnis für ihre Partei: «Wir sind froh, dass wir erste geworden sind. Das ist gut für das Land». Für die ÖVP gestand Außenministerin Ursula Plassnik «das schlechteste Ergebnis für unsere Partei» ein.