Santander (dpa) - Eine Serie von Bombenanschlägen der baskischen Untergrundorganisation ETA hat den Norden Spaniens erschüttert. In der Küstenstadt Santoña wurde am Montag ein Soldat bei der Explosion einer Autobombe getötet.
Sechs weitere Menschen wurden bei dem Anschlag in der nordspanischen Kleinstadt verletzt. Das Attentat war der dritte ETA-Anschlag innerhalb von 24 Stunden.
Zuvor hatten die Separatisten zwei Autobomben im Baskenland gezündet und elf Menschen verletzt. Madrid sagte dem Terror der ETA den Kampf an. «Die spanische Regierung wird alle ihr zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, damit die Attentäter rasch festgenommen und weitere Anschläge verhindert werden», erklärte Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero. Die Autobombe in der Kleinstadt Santoña detonierte vor einer Militärakademie, die den Streitkräften auch als Feriendomizil diente. Sie enthielt nach Angaben der Ermittler 80 bis 100 Kilogramm Sprengstoff.
Die Wucht der Detonation richtete schwere Schäden an. Gebäude im Umkreis von 400 Metern wurden beschädigt. Ein anonymer Anrufer hatte den Angaben zufolge wenige Minuten vor der Explosion im Namen der ETA eine Warnung vor der Bombe durchgegeben. Die Zeit reichte jedoch nicht aus, das Militärgebäude räumen zu lassen. Die Autobombe explodierte, als die Polizei die Akademie evakuieren ließ.
Ein 46-jährige Feldwebel wurde beim Verlassen des Gebäudes von der Detonation überrascht und tödlich verletzt. Er hatte in Santoña seine Ferien verbracht. Der Soldat ist das dritte Opfer des ETA-Terrors in diesem Jahr. Insgesamt wurden bei Anschlägen der Separatisten seit 1968 mehr als 800 Menschen getötet.
Bereits in der Nacht zum Sonntag hatte die ETA in der baskischen Ortschaft Ondarroa eine Autobombe vor einem Polizeikommissariat gezündet und elf Menschen verletzt. Wenige Stunden zuvor waren bei der Detonation einer Autobombe vor dem Hauptsitz einer Sparkasse in der baskischen Regionalhauptstadt Vitoria schwere Sachschäden entstanden.
Zwei der bei den Anschlägen verwendeten Autos seien in Frankreich gestohlen worden, teilte der spanische Innenminister Alfredo Pérez Rubalcaba mit. Die Ermittler gingen davon aus, dass die ETA alle drei Autobomben in Frankreich präpariert hat.