Washington (AFP) - Mit einer Schweigeminute und einer Pause im Präsidentschaftswahlkampf gedenken die USA heute der Opfer der Flugzeuganschläge vor sieben Jahren. Die Gedenkminute um 08.46 Uhr (14.46 Uhr MESZ) soll an den Augenblick erinnern, als Terroristen ein Flugzeug in den ersten Turm des World Trade Center in New York steuerten. Bei den Anschlägen auf die Zwillingstürme in New York, das Ministerium in Washington und beim Absturz eines vierten entführten Flugzeugs starben am 11. September 2001 knapp 3000 Menschen.
Für heute Nachmittag ist ein gemeinsamer Besuch der Präsidentschaftskandidaten Barack Obama und John McCain an "Ground Zero" in New York geplant. Vor dem Pentagon in Washington soll ein Mahnmal eingeweiht werden, das an die mehr als 180 Toten des dortigen Flugzeuganschlags erinnert.
Auf einer Konferenz der hispanischen Kongressabgeordneten in Washington würdigte Obama, die Einheit der Menschen in den USA nach dem 11. September 2001. "An diesem Septembertag haben wir auf die schrecklichste Weise gelernt zusammenzurücken - Schwarze und Weiße, Latinos und Asiaten aus jeder Gegend des Landes, jedweder Religion und sozialer Schicht", sagte Obama. "Im dunkelsten Moment haben wir hier in Amerika verstanden, dass wir am Leben der an der Anderen teilhaben (...), und wir als Nation gemeinsam aufsteigen und fallen."
New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg bedauerte den schleppenden Wiederaufbau am Ground Zero. "Die Fortschritte bei der Neuentwicklung des World Trade Center sind frustrierend langsam", schrieb Bloomberg in einem Beitrag für das "Wall Street Journal". Die vielschichtigen Verwaltungsstrukturen hätten die Verantwortlichkeiten verwässert. Erst in dieser Woche wurden die ersten Stahlträger für den geplanten Freedom Tower und ein Mahnmal in den Boden eingelassen.
Die Stadtverwaltung, der Bundesstaat New York und die Behörde, die Eigentümer des Geländes sei, müssten ihre Arbeit beschleunigen, forderte Bloomberg. "Das wichtigste ist, dass das Mahnmal zum zehnten Jahrestag fertig ist."