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Hauptseite » 2008 » September » 11 » Erst "Schwein mit Lippenstift" und nun unfähige Hausfrau - Demokraten diffamieren Palin
Erst "Schwein mit Lippenstift" und nun unfähige Hausfrau - Demokraten diffamieren Palin
13:10
Welt, 11.09.2008
 

Die Diskussion um die Vizekandidaten des republikanischen Bewerbers um die US-Präsidentschaft John McCain spitzt sich zu. Die demokratische Parteichefin in South Carolina, Carol Fowler, sagte, Palins "größte Qualifikation scheint zu sein, dass sie keine Abtreibung hatte". Barack Obama distanzierte sich von den Äußerungen.

Die Demokratische Partei im US-Staat South Carolina hat mit einem Kommentar über die republikanische Vizepräsidentschaftskandidatin Sarah Palin für Empörung gesorgt.

Die Parteichefin in South Carolina, Carol Fowler, sagte am Mittwoch in einem Interview, Palins "größte Qualifikation scheint zu sein, dass sie keine Abtreibung hatte". Fowler entschuldigte sich wenig später.

"Ich bewundere und respektiere die schwierige Wahl, die Frauen jeden Tag treffen und ich entschuldige mich bei allen, die meinen Kommentar als Beleidigung empfunden haben", erklärte sie. Sie habe lediglich sagen wollen, dass manche Wähler in South Carolina ihre Wahlentscheidung aufgrund eines einzigen Themas träfen, sei es der Umweltschutz, die Wirtschaftslage oder Abtreibung. Die republikanische Senatorin Lindsey Graham erklärte, die Bemerkung sei ein Versuch, Palins Arbeit und Leben zu diskreditieren.

Ein Sprecher des demokratischen Präsidentschaftsbewerbers Barack Obama sagte, Fowler spreche nicht für sein Wahlkampfteam. Allerdings entsprächen die Äußerungen der Parteichefin in South Carolina nicht der Ansicht Obamas. Gleichzeitig wies der Sprecher die scharfen Sexismus-Vorwürfe seiner republikanischen Gegner als künstliche Aufgeregtheit zurück.

Obama hatte die Wirtschaftspolitik seines Gegners John McCain mit der von Amtsinhaber George W. Bush verglichen und gesagt: "Man kann Lippenstift auf ein Schwein malen, und es ist immer noch ein Schwein. Man kann alten Fisch in ein Papier mit dem Namen Wandel einwickeln. Er stinkt auch nach acht Jahren noch."

Die Lippenstift-Bemerkung hat für einen Aufschrei im Lager der Republikaner gesorgt, die Obama prompt vorwarfen, er habe McCains Vizekandidatin Sarah Palin mit einem Schwein verglichen. Obama wies diese Anschuldigung am Mittwoch zurück und sagte, er werde es nicht zulassen, dass die Republikaner wieder eine Wahl mit Hilfe von „Lügen und künstlicher Entrüstung“ für sich entschieden.

Lippenstift ist seit kurzem ein Schlagwort im US-Wahlkampf. Palin hatte bei ihrer Antrittsrede auf dem Parteitag der Republikaner vor einer Woche gewitzelt, der einzige Unterschied zwischen den "Hockey Moms" – ein Synonym für bürgerliche Mütter in Alaska – und Pitbulls sei der Lippenstift. McCains Wahlkampfteam warf Obama nach der "Lippenstift"-Bemerkung eine Schmierenkampagne vor und verlangte eine Entschuldigung gegenüber Palin.

Matt Damon fürchtet US-Präsidentin Sarah Palin

US-Schauspieler Matt Damon kritisierte die Nominierung Palins zur Vizepräsidentschaftskandidatin. Es bestehe ein hohes Risiko, dass Präsidentschaftskandidat John McCain wegen seines hohen Alters eine erste Amtszeit nicht überleben werde, sollte er die Wahl gewinnen, sagte Damon am Mittwoch in Kanada. Dann werde Palin Präsidentin.

"Es ist wie in einem wirklich schlechten Disney-Film, 'Die Hockey Mama'", sagte Damon in Toronto, wo er für die Hilfsorganisation ONE warb. "Wenn sie Wladimir Putin gegenübersteht, setzt sie das volkstümliche Zeug ein, das sie am Rand des Hockey-Feldes gelernt hat."

Eine Sprecherin Palins wies die Äußerungen als Beschimpfung zurück. Obama und seine prominenten Unterstützer fühlten sich offenbar bedroht von einer Kandidatin, die tatsächlich Reformen und Veränderungen durchgesetzt habe, statt nur darüber zu sprechen, sagte Maria Comella.

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