dpa-infocom - 4.9.2008 10:56
Mexiko-Stadt/Washington (dpa) - Schwere Wirbelstürme verbreiten in der Karibik weiterhin Angst und Schrecken. In Haiti hat Tropensturm «Hanna» mehr als 60 Menschen getötet und ganze Landstriche verwüstet.
Die Stadt Gonaïves im Zentrum des Landes war am Donnerstag wegen schwerer Überschwemmungen kaum zu betreten, berichteten örtliche Medien. Während sich die Menschen in Notunterkünfte oder auf die Dächer ihrer Häuser flüchteten, entwickelte sich über dem Atlantik Wirbelsturm «Ike» auf seinem Zug in Richtung Karibik zum Hurrikan der Stufe vier auf der fünfteiligen Skala).
Allein in Gonaïves, der drittgrößten Stadt des Landes mit 300 000 Einwohnern, forderte «Hanna» nach Angaben des Zivilschutzes mindestens 27 Opfer. Mehr als 4000 Menschen seien in Notunterkünfte geflüchtet. «Wir können derzeit nur zum Teil sagen, welche Schäden es gibt», sagte der Bürgermeister von Gonaïves, Stephen Moïse, den örtlichen Medien. «Im Moment ist es unmöglich, die Stadt zu betreten.» In der Umgebung rissen über die Ufer getretene Flüsse Brücken mit sich und zerstörten Getreidefelder, berichtete der Radiosender «Métropole».
Seit Mitte August sind in Haiti durch die Wirbelstürme «Fay», «Gustav» und «Hanna» mehr als 160 Menschen ums Leben gekommen. «Hanna» steuert derzeit auf den Südosten der USA zu. In Florida wird bereits vor gefährlichen Unterströmungen an der Küste gewarnt. Unterdessen wächst die Angst vor «Ike». Wann und wo der Hurrikan auf Land treffen wird, ist nach Angaben des US-Hurrikanzentrums derzeit noch nicht abzusehen. In New Orleans kehrten derweil immer mehr Menschen in ihre Häuser zurück, nachdem Hurrikan «Gustav» die Stadt Anfang der Woche weitgehend verschont hatte.
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