Wenn chinesische Unternehmen bei westlichen Konzernen einsteigen, ist das heutzutage nichts besonderes mehr. Doch es geht auch anders herum: Coca-Cola steht kurz davor, den größten Saftproduzenten Chinas zu übernehmen. Auf diese Weise will der Brause-Produzent den lukrativen chinesischen Markt erobern.
Der weltweit größte Getränkehersteller Coca-Cola will den führenden chinesischen Saftproduzenten Huiyuan für 2,4 Milliarden US-Dollar (1,66 Milliarden Euro) kaufen. Das wäre die bisher größte Übernahme eines ausländischen Konzerns in China. Coca-Cola, das rund das Dreifache des gegenwärtigen Aktienpreises von Huiyuan in Hongkong bietet, hat nach eigenen Angaben bereits die feste Zusage der drei größten Teilhaber mit 66 Prozent der Aktien. Dazu gehört mit einem Anteil von 23 Prozent auch die französische Danone Gruppe, die ihre Verkaufsbereitschaft mitteilte. Coca-Cola will durch die Übernahme seinen Marktanteil in China von bisher zehn Prozent verdoppeln. Das teilte das Unternehmen am Mittwoch in Hongkong mit.
Die populäre chinesische Marke solle weiterentwickelt werden. „Huiyuan ist eine seit langem etablierte Marke in China und ergänzt sich bestens mit dem China-Geschäft von Coca-Cola“, sagte Muhtar Kent, der neue Präsident von Coca-Cola. Die Übernahme biete eine einmalige Gelegenheit, die Geschäfte des US-Unternehmens in China auszubauen, da sich der Markt für Säfte in China sehr dynamisch und schnell entwickele, sagte Kent nach Angaben von Coca-Cola.Der Verkauf von Huiyuan muss erst noch von den zuständigen Regierungsbehörden genehmigt werden. Coca-Cola bietet nach eigenen Angaben 12,20 Hongkong-Dollar pro Aktie. Das Papier ist seit Jahresanfang um rund die Hälfte auf zuletzt 4,14 Hongkong-Dollar gefallen.
Danone war nach eigenen Angaben im Sommer 2006 bei Huiyuan eingestiegen. Nun sei ein Verkaufs-Abkommen unterzeichnet worden, dass wie die gesamte Übernahme unter dem Vorbehalt der Genehmigung durch die chinesischen Behörden stehe.