Köln (dpa) - Nach brisanten Enthüllungen zur möglichen Ursache des Kölner Archiveinsturzes will Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) durchgreifen. Er habe disziplinarrechtliche Prüfungen gegen all diejenigen eingeleitet, die bei der Stadt etwas von den Problemen gewusst, aber nichts gesagt hätten.
Das sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa. Unter anderem wird das Verhalten von Baudezernent Bernd Streitberger (CDU) überprüft. Die Kölner SPD forderte schnelle personelle Konsequenzen.
Am Freitagabend hatte die Stadt eingeräumt, dass es schon lange vor dem Einsturz des Archivs erhebliche Grundwasserprobleme an der benachbarten U-Bahn-Baustelle gegeben hatte. Nach Baustellenprotokollen kam es bereits im September 2008 zu einem sogenannten hydraulischen Grundbruch. Ein solches Ereignis gilt als wahrscheinlichste Unglücksursache. Über diese frühen Warnzeichen wurde Schramma aber weder von den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) noch von Baudezernent Streitberger informiert. Die Information wurde erst durch einen einzelnen Mitarbeiter der Vermessungsabteilung bekannt.
Fulda/Kassel (dpa) - Ein 14-Jähriger ist am Samstagnachmittag in Fulda von einem ICE-Zug erfasst und getötet worden. Er hatte zusammen mit seinem 15 Jahre alten Freund kurz hinter dem Bahnhof die Gleise überqueren wollen, wie die Bundespolizei in Kassel berichtete.
Der Lokführer leitete eine Schnellbremsung ein, konnte den ICE jedoch nicht mehr rechtzeitig stoppen. Der 15-Jährige erlitt einen Schock. Er wurde an der Unfallstelle betreut. Die Kriminalpolizei Fulda hat die Ermittlungen zur Unfallursache übernommen.
Die Schnellfahrstrecke zwischen Fulda und Würzburg war für rund eine Stunde beidseitig gesperrt. Danach konnten Fernzüge in Schrittgeschwindigkeit an der Unfallstelle vorbei fahren. Es kam zu Verspätungen im Zugverkehr. Rund zwei Stunden nach dem Unfall gab die Polizei die Strecke wieder komplett frei.
Zu Beginn der Andacht in Winnenden wurden die 15 Namen der Opfer des Amokschützen verlesen. Angehörige zündeten Kerzen an und der Landesbischof spendete Trost. Bundespräsident Horst Köhler kritisierte gewaltverherrlichende Filme und Computerspiele und forderte dazu auf, denjenigen Eltern zu helfen, denen ihre Kinder zu entgleiten drohten.
Es brodelt in der Europäischen Union. Die Menschen haben Angst vor Arbeitslosigkeit und sozialem Abstieg. Und sie sind wütend auf die Politiker. Die jedoch verstricken sich auf europäischer Ebene in technische Details. Weil es nicht vorwärts geht, wächst jetzt die Angst vor sozialen Unruhen. Die Protestwelle rollt bereits.
Donnerstagabend im Brüsseler Europaviertel. 26 Männer und eine Dame sitzen im achten Stockwerk eines braunen Betonbaus, Ober in schwarzer Livree servieren
... Weiter lesen »
Washington (dpa) - US-Präsident Barack Obama hat bei einem ungewöhnlichen Auftritt in einer mitternächtlichen TV-Talkshow den Verfall der Moral bei Spitzenmanagern kritisiert.
Er sei «fassungslos» gewesen, als er von den enormen Bonuszahlungen an die Manager
... Weiter lesen »
Brüssel (dpa) - Zum Auftakt des Brüsseler EU-Gipfels ist der Streit um die richtigen Rezepte gegen die Finanz- und Jobkrise neu aufgeflammt. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso lehnte die Forderung von Gewerkschaften nach mehr sozialem Schutz ab.
Wie der EU-Ratsvorsitzende und tschechische Regierungschef Mirek Topolanek sprach sich auch Barroso gegen neue Konjunkturprogramme aus, wie führende Sozialdemokraten sie fordern.
Generalsekretär John Monks vom Europäischen Gewerkschaftsbund EGB forderte weitere Staatshilfen. «Wenn wir jetzt Geld in die Hand nehmen, um wie die Amerikaner die Wirtschaft anzuregen, dann können wir eine negative Entwicklung viellei
... Weiter lesen »
Neue Hiobsbotschaft: Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds wird die Weltwirtschaft in diesem Jahr zum ersten Mal seit 60 Jahren schrumpfen. Der IWF rechnet mit einem Minus zwischen 0,5 und 1 Prozent. Auch in Deutschland verschlechtern sich die Aussichten.
Im Januar hatte der IWF noch mit einem Wachstum von 0,5 Prozent gerechnet. Für die Eurozone erwartet der Fonds einen Einbruch um 3,2 Prozent, in den USA wird ein Minus von 2,6 Prozent erwartet.
Allerdings soll es 2010 schon wieder aufwärtsgehen: Für nächstes Jahr sagt der Fonds ein globales Plus zwischen 1,5 und 2,5 Prozent voraus. In der Eurozone sieht der IWF dabei ein hauchdünnes Plus von 0,1 Prozent und in den USA von 0,2 Prozent. „Das wird kein schneller Aufschwung, wie wir ihn nach anderen Wirtschaftskrisen beobachten konnten“, sagte ein IWF-Ökonom. Die Erholung komme schrittweise.
Der Währungsfonds kritisierte, dass die Konjunkturprogramme der größten Industrie- und Schwellenländer (G20) i
... Weiter lesen »
Der Bundesfinanzminister und die Schweizer werden wohl keine Freunde mehr. Erst drohte Peer Steinbrück ihnen mit der Peitsche, jetzt verglich er sie mit Indianern. Politiker und Presse schäumen. Der Deutsche hat alle Chancen, im Nachbarland zur Hassfigur zu werden. Doch sein Verhalten verfolgt ein Ziel.
Auf dem aktuellen Titelblatt der Schweizer Boulevardzeitung "Blick am Abend" starrt Peer Steinbrück (SPD) den Lesern grimmig entgegen. Die Mundwinkel sind nach untern gezogen, der Blick ist durchdringend in die Ferne gerichtet. Neben dem Bild prangt in schwarz-rot-goldenen Lettern die Zeile: "Der hässliche Deutsche". Im Text zu diesem Titelbild wird der Bundesfinanzminister als einer "der meistgehassten Menschen in der Schweiz" bezeichnet. Peer Steinbrück scheint auf bestem Wegen, für die Nachfahren von Wilhem Tell
... Weiter lesen »
Köln (dpa) - Mehrere Monate vor dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs hat es laut einem Zeitungsbericht offensichtlich Warnungen wegen unsicherer Statik-Berechnungen bei dem benachbarten U-Bahn-Bauprojekt gegeben.
Dadurch könnten unter Umständen auch Menschenleben gefährdet werden, heißt es in einem der «Süddeutschen Zeitung» vorliegenden Gutachten des Aachener Hochschul-Instituts für Geotechnik im Bauwesen. Wegen instabilen Baugrunds und hohen Grundwasserdrucks kamen die Gutachter Ende September 2008 zu dem Ergebnis, dass die Bauschlitzwände an den U-Bahn-Haltestellen vier Meter tiefer in der Erdschicht verankert sein müssten als in der Ausschreibung vorgesehen.
SANKT PÖLTEN, 18. März (AFP) - Unter dem Eindruck der Videovernehmung seiner Tochter hat der mutmaßliche Inzest-Vater Josef Fritzl nun doch ein vollständiges Geständnis abgelegt. "Ich bekenne mich schuldig der angelasteten Straftaten im Sinne der Anklage", sagte der 73-Jährige am Mittwoch vor dem Landesgericht in Sankt Pölten. Nach Abschluss der Beweisaufnahme soll das Urteil über den wegen Mordes, Vergewaltigung und Inzests angeklagten Fritzl am Donnerstag fallen.
Mit seinem überraschenden Vollgeständnis bekannte sich der 73-Jährige am dritten Prozesstag auch zu den schwerwiegendsten Anklagepunkten wie Mord, Sklaverei und Vergewaltigung. Zu Prozessbeginn am Montag hatte er Inzest, Nötigung und Freiheitsberaubung eingeräumt. Auf die Frage, was ihn zu seinem Sinneswandel bewegt habe, sagte Fritzl: "Die Videovernehmung meiner Tochter". Die elfstündigen Aufnahmen wur
... Weiter lesen »