Madrid (AFP) - Bei der Flugzeugkatastrophe in Madrid sind laut offiziellen spanischen Angaben fünf Deutsche ums Leben gekommen. Wie aus einer Liste der spanischen Regierung hervorgeht sind unter den 153 Todesopfern 18 Ausländer, davon fünf Deutsche. Das Auswärtige Amt teilte mit, es gehe den Angaben von fünf getöteten Deutschen nach. Die Fluggesellschaft Spanair wehrte sich gegen den Verdacht des fahrlässigen Handelns. Experten untersuchten das Wrack der Maschine und die Flugschreiber. Angehörige und Forensiker identifizierten die in einer Messehalle aufgebahrten Opfer.
Die Nationalität von drei Ausländern war der Liste der spanischen Regierung zufolge noch nicht geklärt. Das Auswärtige Amt geht nach Angaben eines Sprechers den Angaben von fünf getöteten Deutschen nach. Zuvor hatte das Ministerium von vier möglichen deutschen Opfern gesprochen. Nach Angaben des bayerischen Landeskriminalamtes handelt es sich dabei um eine Familie aus Pullach bei München. Polizeibeamte sicherten im Haus der Familie DNA-Material zur Identifizierung. Die Angehörigen der Familie werden laut LKA psychologisch betreut.
"Alles, was wir mit dem Flugzeug getan haben, stand im Einklang mit den Regeln und Normen", sagte Spanair-Geschäftsführer Marcus Hedblom in Madrid. Um den genauen Hergang des Unglücks zu verstehen, müsse der Ausgang der Untersuchung abgewartet werden. Nach Angaben seines Stellvertreters Javier Mendoza meldete der Pilot vor dem Unglücksflug ein Überhitzungs-Problem an einem Luftschacht unterhalb des Cockpit-Fensters. Der Pilot sei zum Gate zurückgefahren. "Das Heizproblem wurde behoben und durch Techniker von Spanair korrigiert", sagte Mendoza. Es sei zulässig gewesen, dass das Flugzeug anschließend gestartet sei.
Nach Medienberichten startete das Flugzeug mit einem brennenden Triebwerk. Diese gerieten nur äußerst selten in Brand, sagte der Luftfahrt-Experte Chris Yates. Seinen Worten zufolge stehen die Ermittler vor einem "Rätsel, das viel Zeit in Anspruch nimmt, um es zu lösen".
Die Maschine mit 162 Passagieren und zehn Besatzungsmitgliedern an Bord war am Mittwochnachmittag über die Rollbahn hinausgeschossen und in Flammen aufgegangen. 19 Insassen überlebten das Unglück zum Teil schwer verletzt.