Die Textilhandelskette Sinn-Leffers geht in die Insolvenz. Das Unternehmen mit 4000 Mitarbeitern und 47 Häusern werde am Donnerstag beim Amtsgericht Hagen wegen drohender Zahlungsunfähigkeit eine sogenannte Plan-Insolvenz in Eigenverwaltung beantragen. Sowohl der Eigentümer Deutsche Industrie Holding (DIH), als auch das Management bleiben dem Bericht zufolge an Bord. Die Geschäftsführung soll noch heute durch den mit Insolvenzen erfahrenen Juristen Detlef Specovius ergänzt werden.
Das Team wolle versuchen, Sinn-Leffers unter dem Schutz dieser recht seltenen Variation des Insolvenzverfahrens zu sanieren. „Wir hoffen, dass wir mindestens zwei Drittel der Stellen erhalten können“, sagte Patrick Feller, Sprecher der Sinn-Leffers-Geschäftsführung zu WELT ONLINE. Der Betrieb in den Häusern läuft weiter. Das Management hofft jetzt unter anderem auf eine Reduzierung der recht hohen Mietkosten.
Sinn-Leffers ist bereits die dritte Tochter des Handelskonzerns KarstadtQuelle, die innerhalb von nur fünf Wochen in die Pleite gerutscht ist. Zuvor mussten bereits die Textilkette Wehmeyer und die Hertie-Warenhäuser aufgeben. Alle drei Unternehmen gehörten bis 2005 zu Karstadt. Sie wurden nicht zuletzt Opfer der deutlich nachlassenden Nachfrage nach Textilien, die im ersten Halbjahr um fast fünf Prozent zurück gegangen war. Versicherer weigern sich inzwischen, Textilherstellern Garantien für ihre Lieferungen an Händler zu gewähren.