Knapp 25.000 Euro – soviel müssen Kunden hierzulande hinblättern, wenn sie sich einen durchschnittlichen Neuwagen kaufen wollen. Damit haben die Listenpreise in diesem Jahr ein Rekordhoch erreicht. Die Hersteller haben die Schuldigen dafür auch schon ausgemacht.
Die Preise für Neuwagen sind im ersten Halbjahr 2008 auf einen neuen Höchststand geklettert. Der Listenpreis eines Durchschnittsfahrzeugs ohne Extras stieg auf 24.952 Euro. Das hat eine Studie des Center Automotive Research (CAR) der Fachhochschule Gelsenkirchen im Auftrag von WELT ONLINE ergeben. Damit stiegen die Neuwagenpreise gegenüber 2007 um 159 Euro oder 0,6 Prozent.Die niedrigere Steigerungsrate bei den Neupreisen ist mit einem veränderten Kaufverhalten der Deutschen zu erklären. Im vergangenen Jahr hatten sich die Ausgaben pro Neuwagen (Listenpreis) noch um 1357 Euro oder 5,7 Prozent je Fahrzeug erhöht. Einer der wesentlichen Gründe dafür war gewesen, dass die privaten Käufer sich stärker zurückgehalten hatten und mehr Firmenfahrzeuge verkauft wurden. Für Dienstwagen werden im Schnitt deutlich höhere Summen ausgegeben. Derzeit machen sich daher einerseits die Preissteigerungen bemerkbar, aber auch die veränderte Nachfrage nach günstigeren Modellen durch den stärker gestiegenen Privatkundenanteil. Gewinner dieser Entwicklung sind Ford und Audi. Der Durchschnittspreis eines verkauften Ford stieg im ersten Halbjahr 2008 um 4,4 Prozent oder 867 Euro auf 20.400 Euro. Die VW-Tochter Audi konnte die Preise für ihre Neuwagen um 2,3 Prozent auf durchschnittlich 36.200 Euro steigern. Schlechter lief es bei BMW und Opel. Die Ausgaben je Neuwagen bei BMW sanken um ein Prozent auf 36.708 Euro und bei Opel um 0,3 Prozent auf 19.142 Euro. Laut CAR wird sich der Trend zur „Nummer kleiner“ auch im weiteren Jahresverlauf fortsetzen.