Die Einigung gilt nach Angaben der Lufthansa für 34.000 Mitarbeiter am Boden. Auf der Basis von 12 Monaten entpreche dies einer Lohnerhöhung von 4,2 Prozent. Für das Kabinenpersonal wurde ein Abschluss im gleichen Volumen erzielt. Er steht aber unter dem Vorbehalt der Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO, in der die meisten Stewardessen organisiert sind.
Lufthansa-Personalvorstand Stefan Lauer nannte das Ergebnis „nicht schmerzfrei“, aber im Hinblick auf die lange Laufzeit und die Einmalzahlungen vertretbar.
Ökonomen bewerten den Abschluss positiv, da wieder Ruhe in das Unternehmen kommt. „Die schnelle Einigung ist für alle Beteiligten schon das Günstigste“, sagte Oliver Stettes, Referent für Gewerkschaften beim arbeitgebenahen Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. „Allerdings ist der Lohnabschluss schon extrem hoch.“
Stettes warnte vor einer Spirale immer höherer Gehaltsforderungen bei der Lufthansa. „Beim ehemaligen Staatsbetrieb Lufthansa kämpfen wie bei der Bahn verschiedene Gewerkschaften um ihre Existenzberechtigung, das treibt die Forderungen nach oben“, sagte Stettes. Er verwies auf die hohen Abschlüsse der Piloten-Vereinigung Cockpit, auf die der Arbeitskampf von Ver.di bei Lufthansa folgte. Für das kommende Jahr hat bereits die Unabhängige Flugbegleiter-Organisation Ufo mit Streik gedroht. Ufo will sogar 15 Prozent mehr Bruttogehalt für seine Mitglieder durchsetzen.
Ungeachtet der Annäherung sollten am fünften Tag des Arbeitskampfs erneut rund 130 Flüge ausfallen. Wie die größte deutsche Fluggesellschaft mitteilte, waren darunter 30 Langstreckenverbindungen. Insgesamt würden etwa zehn Prozent des Gesamtangebots gestrichen.