Hamburg - Die Serie schwerer Unwetter im Süden und Westen der Republik reißt nicht ab. In der Nacht zum Donnerstag sorgten Starkregen, Blitzeinschläge und heftige Winde in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz erneut für Chaos und große Schäden.
In pfälzischen Meckenheim wurde ein Feuerwehrmann durch Rauchgase verletzt, als er bei einem vom Blitz verursachten Dachstuhlbrand im Einsatz war. In der Nähe von Enkenbach-Alsenborn bei Kaiserslautern verunglückten ein 32-jähriger Autofahrer und drei Mitfahrer, als der Wagen an einer Bahnunterführung in eine größere Wasserlache geriet und gegen eine Sandsteinwand krachte.
Im rheinland-pfälzischen Kaub kam ein Hang ins Rutschen und blockierte die Bahnstrecke zwischen Koblenz und der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Der Betrieb auf dieser Strecke kann voraussichtlich erst in der Nacht zum Montag wieder aufgenommen werden.
In Südbaden tötete ein Blitz elf trächtige Kühe. Die Tiere hatten unter einem Baum Schutz vor dem Starkregen gesucht, als der Blitz dort einschlug. Einen Schaden von mindestens einer Million Euro richtete ein Unwetter in Metzingen bei Reutlingen an. Die Wassermassen hätten mehrere Straßen unterspült, meldete die Feuerwehr. Dadurch seien Gas- und Wasserleitungen freigelegt worden.
Am Flughafen Hahn im Hunsrück (Rheinland-Pfalz) wurde ein Terminal überschwemmt, die Passagiere mussten auf die andere Halle ausweichen. Start- und Landebahn wurden vorübergehend gesperrt. Drei Maschinen mussten umgeleitet werden, zahlreiche Flüge landeten mit Verspätung.
Die Feuerwehr Koblenz rettete eine Pfadfindergruppe, die bei einer Wanderung von Regen und Hagel überrascht worden war. Die zwei Betreuer und sechs Kinder wurden völlig durchnässt und unterkühlt in ihr Zeltlager zurückgebracht. Vielerorts liefen Keller voll, Straßen wurden überflutet, es kam zu Stromausfällen.