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Hauptseite » 2008 » Oktober » 23 » Streik lässt Gewinn von Boeing einbrechen
Streik lässt Gewinn von Boeing einbrechen
09:17
www.welt.de - 23.10.2008 07:08
 

27.000 Mechaniker sind beim US-Flugzeugriesen im Ausstand: Seit mehr als sieben Wochen werden keine Maschinen mehr gefertigt. Der Streik kostet Boeing angeblich jeden Tag mehr als 100 Millionen Dollar. Die Arbeitnehmer wollen Arbeitsplatzgarantien durchsetzen und die Verlagerung von Stellen verhindern.

Ein bereits 47 Tage währender Streik, der die Passagierflugzeug-Montage des Boeing-Konzerns lahm gelegt hat, belastet das Ergebnis des Airbus-Konkurrenten deutlich. Solange die 27.000 Mechaniker streiken will das Unternehmen daher keinen finanziellen Ausblick auf das Geschäft wagen oder Produktionsziele veröffentlichen. Die brachliegende Fertigung habe "einen großen Einfluss“ auf das vergangene Quartal gehabt, sagte Vorstandschef Jim McNerney bei der Vorlage der Geschäftszahlen. Die Entwicklung des mit Spannung erwarteten Langstreckenjets 787 Dreamliner habe jedoch trotz des Streiks gute Fortschritte gemacht. Das Unternehmen bekannte sich dazu, die Arbeitsniederlegung möglichst bald beenden zu wollen.

Analystenschätzungen zufolge kostet der Arbeitsprotest Boeing jeden Tag 100 Mio. Dollar. Am heutigen Donnerstag wollen die Gewerkschaft IAM und Boeing die Verhandlungen in Washington unter Aufsicht eines Mediators weiterführen. Die Arbeitnehmer wollen Arbeitsplatzgarantien durchsetzen und die Verlagerung von Stellen zu Zuliefern verhindern. Boeing will sich darauf angesichts der schwachen Konjunkturaussichten weltweit nicht einlassen. Die Gewerkschaft wehrt sich zudem gegen die Forderung des Boeing-Managements, dass die Arbeiter einen größeren Teil der Krankenversicherungskosten künftig selbst tragen sollen. Ein Angebot von Lohnerhöhungen um elf Prozent verteilt über die kommenden drei Jahre lehnte die Gewerkschaft IAM als zu niedrig ab.

Infolge des Streiks ist der Gewinn des Luftfahrtunternehmens in den vergangenen drei Monaten gegenüber dem Vorjahr um mehr als ein Drittel auf 695 Mio. Dollar (540 Mio. Euro) geschrumpft, der Umsatz um sieben Prozent auf 15,3 Mrd. Dollar (11,9 Mrd. Euro) zurückgegangen. Doch auch die Probleme mit der Lieferung von maßgefertigten Flugzeugküchen, wie sie das deutsche Unternehmen Sell herstellt, hätten zu Verzögerungen von Auslieferungen geführt. Schlimmeres hatte ein leichter Anstieg im Rüstungsgeschäft verhindert, dem zweiten Boeing-Standbein neben der Verkehrsflugzeugsparte.

Schaden für die gesamte US-Industrieproduktion

Die brachliegende Jet-Produktion hat auch über das Unternehmen hinaus weitreichende Auswirkungen. So war die landesweite industrielle Produktion im September um 2,8 Prozent gegenüber dem Vormontag gefallen – so deutlich wie seit fast 35 Jahren nicht. Allein etwa 0,5 Prozentpunkte gingen davon auf den Streik bei Boeing zurück, schätzten die Wirtschaftsberater von US-Präsident George W. Bush. Auch die für kommende Woche veröffentlichte erste Schätzung für das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal dürfte durch den Boeing-Streik belastet werden, erwarten Ökonomen.

Viele Boeing-Lieferanten stecken derweil in einer Zwickmühle. Sie müssen derzeit Auftragsrückgänge verkraften und ihre Produktion daher zurückfahren. Sobald der Streik beigelegt ist, können sie aber mit einem sprunghaften Anstieg der Bestellungen rechnen. Precision Castparts, ein Boeing-Zulieferer aus Oregon, hat zunächst Überstunden gestrichen, Zeitarbeiter entlassen und die Produktion von Metallteilen für den Großkunden um 50 Prozent eingeschränkt. Doch weitere Kürzungen stünden bevor, sollte der Streik nicht bald enden, so Vorstandschef Mark Donegan. Der britische Plastikfabrikant Filtrona hat bereits einen deutlichen Gewinnrückgang vermeldet, da die Nachfrage nach Bauteilen für den Langstreckenjet Boeing 777 zurückgegangen ist. Bei Goodrich, einem Hersteller von Fahrwerken, gibt es ähnliche Schwierigkeiten.

Boeing machen neben dem Streik auch die Auswirkungen der Kreditkrise zu schaffen. Das Unternehmen mit Sitz in Chicago wird daher erstmals seit drei Jahren wieder Kunden bei der Finanzierung von auszuliefernden Flugzeugen behilflich sein. Für drei Prozent der ausstehenden Bestellungen seien bereits Kreditlinien gewährt worden, darunter hauptsächlich für georderte 787.

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