Top-Zahlen von Chiphersteller Intel: Der US-Konzern hat seinen Gewinn mitten in der Finanzkrise kräftig ausgebaut – um zwölf Prozent. Das macht der ganzen Branche Mut. Allerdings warnt Intel vor zu viel Optimismus für das laufende Quartal und das kommende Geschäftsjahr.
Der weltgrößte Chiphersteller Intel hat der globalen Finanzkrise getrotzt und seinen Quartalsgewinn überraschend kräftig gesteigert. Das Nettoergebnis legte im dritten Jahresviertel um zwölf Prozent auf zwei Milliarden Dollar zu, wie der US-Konzern mitteilte. Die Aussichten für das Geschäft im vierten Quartal bezeichnete das Unternehmen, das als Stimmungsbarometer für die Technologiebranche gilt, allerdings als unsicher. „Es ist schwer zu sagen, wie sich die Finanzkrise auf die Nachfrage der Verbraucher auswirken wird“, erklärte Intel-Chef Paul Otellini. Er sei aber zuversichtlich, dass sich das Unternehmen gegen seine Konkurrenten behaupten werde.
Der Umsatz stieg im dritten Quartal um ein Prozent auf 10,2 Milliarden Dollar. Für das vierte Quartal rechnet Intel nun mit Erlösen von 10,1 bis 10,9 Milliarden Dollar. Der Mittelwert von 10,5 Milliarden Dollar liegt zwar knapp unter den Markterwartungen. Dennoch fiel der Ausblick besser aus, als viele Experten befürchtet hatten. Die Intel-Aktie legte nachbörslich rund fünf Prozent zu. Zuvor hatte das Papier den Handel an der Nasdaq wegen der Furcht vor schlechten Quartalszahlen mit einem Abschlag von 6,2 Prozent beendet.
„Angesichts dessen, was in der Wirtschaft und am Markt passiert, ist es schön zu sehen, dass ein Unternehmen daherkommt und die Erwartungen übertrifft“, sagte Branchenexperte Jason Pride von Haverford Trust Co. Allerdings könne man im vierten Quartal und im kommenden Jahr besser beurteilen, inwieweit die Finanzkrise auf die Technologiebranche übergreift. Wegen der unsicheren Aussichten konnten die Intel-Zahlen anderen US-Techwerten nur begrenzt Auftrieb geben. Allerdings konnten auch die Papiere des Rivalen AMD um 5,4 Prozent zulegen.