Bad Camberg / Goldener Grund / Idsteiner Land – Seinen Schwiegervater ließ er hängen, seinen Schwager erwürgen, seinen Sohn und seine Gattin ermorden – nein, Kaiser Konstantin war kein Heiliger, bei Gott nicht. Und doch wären wir ohne ihn vielleicht allesamt noch Heiden und hätten am „heiligen Sonntag“ nicht frei. Denn er hat mit seinem Toleranz-Edikt das Christentum im Jahre 313 legalisiert, allen anderen Religionen gleichgestellt – seine Vorgänger haben Christen im Römischen Reich verfolgt. Unter der Herrschaft Konstantins des Großen (306–337) wurde das durch den Alamannen-Einfall im Jahr 275 zerstörte Trier wieder aufgebaut und Gebäude wie die Palastaula (die heutige Konstantin-Basilika) und die Kaiser-Thermen errichtet. 326 wurden Teile der privaten Wohnpaläste der kaiserlichen Familie zu einer großen Doppelbasilika verändert und erweitert, deren Reste heute noch zum Teil im Bereich des Doms und der Liebfrauen-Kirche erkennbar sind. Auch vor Konstantin gab es in Trier schon Christen. Frühestens in der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts wurde Trier Bischof-Sitz; erster Bischof war Eucharius. Damit ist Trier auch der erste Bischofssitz in Deutschland. Beim Ökumenischen Montags-Treff am 6. Oktober nimmt der Bad Camberger Historiker Dr. Karlfried Goebel, früher Pfarrer in Idstein und Gehörlosen-Seelsorger, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit auf eine Beamer-Reise in die römische Residenzstadt. Er stellt „Die christlichen Gemeinden in der Residenzstadt Trier im 3. und 4. Jahrhundert“ vor. Trier ist - auch und besonders in dieser Hinsicht – eine Reise wert. Mit den Ökumenischen Montags-Treffs bieten die ökumenische Basisgruppe ACTION 365 und ihre Gast-Referentinnen und Gast-Referenten Bildung und Besinnung und damit Glaubens- und Lebenshilfe an. Sie finden jeweils von 19.30 Uhr bis etwa 21.30 Uhr im Bad Camberger Hotel „Haus Pohl“, Parkstraße 9 („Badehausweg“, am Boule- und Minigolfplatz, in der Nähe der Kliniken und der Kurheime), statt. Der Eintritt ist immer frei. Eingeladen sind Alt und Jung von nah und fern.
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