Paderborn (ddp). Der mutmaßliche Mörder der achtjährigen Kardelen ist gefasst. Der 29-jährige tatverdächtige Ali K. wurde in Aydin in der Westtürkei festgenommen, wie die Staatsanwaltschaft am Mittwoch unter Berufung auf das Bundeskriminalamt (BKA) mitteilte. Der entscheidende Hinweis war vom Schwiegervater des Gesuchten gekommen. Er war seit Tagen auf der Spur von Ali K. und hatte ein Treffen mit ihm vereinbart. Der Gesuchte wurde am Dienstagabend gegen 23.00 Uhr türkischer Ortszeit festgenommen. Durch einen BKA-Verbindungsbeamten in der Türkei wurde die Festnahme von Ali K. mittlerweile telefonisch bestätigt.
Die Mordkommission in Paderborn steht nach eigenen Angaben weiterhin in Kontakt mit dem Verbindungsbeamten des BKA in Ankara und erwartete im Laufe des Tages eine schriftliche Bestätigung sowie die Mitteilung weiterer Details.
Nach dem türkischen Staatsbürger war seit Anfang Februar mit internationalem Haftbefehl gefahndet worden. Die Leiche des Mädchens war Mitte Januar etwa 60 Kilometer von ihrem Wohnort entfernt am Möhnestausee im Sauerland gefunden worden. Sie wurde laut Obduktion missbraucht und erstickt.
Die Grundschülerin war am 12. Januar von ihren Eltern als vermisst gemeldet worden. Am Tag ihres Verschwindens hatte das Mädchen am Mittag die Wohnung ihrer Eltern in Paderborn verlassen, um mit einer Freundin zu spielen. Etwa eine halbe Stunde später war sie zum letzten Mal gesehen worden.
Bei dem Tatverdächtigen handelt es sich um einen Nachbarn von Kardelens Familie. Die Ermittler waren über eine am Fundort der Leiche entdeckte Visitenkarte eines türkischen Juweliers auf die Spur des Mannes gekommen. Anhand von DNA-Spuren wurde inzwischen festgestellt, dass das Mädchen in der nur etwa 30 Meter von ihrem Elternhaus entfernten Wohnung des Tatverdächtigen getötet wurde.