Die Rettungskräfte melden nach einem schweren Erdbeben in Pakistan viele Tote und Verletzte. Hunderte Häuser im Südwesten des Landes sind eingestürzt. Bei den meisten Opfern soll es sich um Frauen und Kinder handeln. Viele starben unter tödlichen Schlammlawinen.
Bei einem schweren Erdbeben im Südwesten Pakistans sind mindestens 100 Menschen getötet worden. Das berichteten Rettungskräfte in dem asiatischen Staat. Die Behörden befürchteten, dass die Opferzahl noch weiter steigen könnte, da Hunderte Häuser einstürzten. Das pakistanische Militär schickte Rettungskräfte und medizinisches Gerät in die entlegenen Gebiete der Provinz. Die Regierung mobilisierte den Transport erster Hilfsgüter in die Region.
Das Epizentrum des Bebens der Stärke 6,4 lag laut der US-Erdbebenwarte USGS gut 600 Kilometer südwestlich von Peschawar in der relativ armen Provinz Belutschistan, nahe der afghanischen Grenze. Behördenvertreter in der 70 Kilometer entfernten Provinzhauptstadt Quetta erklärten, rund 500 Häuser seien eingestürzt.
Wie pakistanische Medien berichteten, wurden über 100 weitere Menschen verletzt. Der Bürgermeister eines Ortes in den am schwersten betroffenen Bezirk Ziarat sagte, bei den meisten Opfern handele es sich um Frauen und Kinder. Generalmajor Asif Nawaz, Kommandant bei den Grenztruppen Pakistans, sagte, vermutlich seien noch viele Menschen unter den Trümmern ihrer eingestürzten Häuser begraben.
Die meisten Menschen wurden von den Erdstößen um kurz nach fünf Uhr am Morgen (Ortszeit) aus dem Schlaf gerissen. Viele liefen in Panik auf die Straße. Nach dem Beben gingen in der Provinz auch mehrere Schlammlawinen nieder. Baluchistan ist die größte, aber am dünnsten besiedelte Provinz Pakistans.
Im Oktober 2005 hatte ein Erdbeben der Stärke 7,6 Kaschmir und den Norden Pakistans erschüttert. Rund 80.000 Menschen kamen ums Leben, Hunderttausende verloren ihr Zuhause.