Schwere Turbulenzen am Finanzplatz Schweiz: Der Staat muss bei der angeschlagenen Großbank UBS massiv einschreiten – mit einem Rettungspaket von bis zu 43 Milliarden Euro. Damit soll unter anderem die Auslagerung von faulen Krediten bezahlt werden. Auch eine andere Schweizer Bank strauchelt.
Paukenschlag zur Stärkung des Finanzplatzes Schweiz: Regierung und Nationalbank greifen der angeschlagenen Großbank UBS mit der Finanzierung einer Kapitalerhöhung und der Auslagerung fauler Engagements unter die Arme. Für die Auslagerung fauler Kredite erhält UBS bis zu 60 Milliarden Franken (39 Milliarden Euro), zudem stärkt der Staat die Eigenmittel der UBS mit sechs Milliarden Franken (3,9 Milliarden Euro). Die Staatsbeteiligung beläuft sich damit auf rund neun Prozent.
UBS-Konzernchef Marcel Rohner sagte, die Verschärfung der Finanzkrise in der Vorwoche sowie die staatliche Unterstützung für den Finanzsektor durch andere Regierungen seien die Auslöser für die Maßnahmen gewesen. „Unser Ziel ist der größtmögliche Schutz unserer Kunden vor den Auswirkungen der Krise“, sagte Rohner. Dass das Vertrauen in den weltgrößten Vermögensverwalter gelitten hat, zeigen die Mittelabflüsse. Im dritten Quartal zogen die Kunden 49,3 Milliarden Franken aus der Vermögensverwaltung und 34,4 Milliarden Franken aus dem Asset Management ab. Dank einer Steuergutschrift kam die Bank im dritten Quartal auf einen Gewinn von 296 Millionen Franken. UBS hatte wegen des Subprime-Debakels bisher 45,4 Milliarden Franken abschreiben müssen.
Ohne Staatshilfe kommt vorerst die Credit Suisse (CS) aus. Sie beschafft sich am Markt Mittel in der Höhe von rund zehn Milliarden Franken für eine Kapitalerhöhung. Einen bedeutenden Teil schießt dabei ein Staatsfonds aus Qatar ein. Die Credit Suisse gab außerdem bekannt, dass sie im dritten Quartal einen Verlust von rund 1,3 Milliarden Franken erlitten hat.
Nach Einschätzung der Bankenaufsicht EBK ist die Situation bei den übrigen Schweizer Banken dank einer soliden Kapital- und Liquiditätssituation solid.