Giftiges Spielzeug für Kinder hat nicht nur zu mehreren Rückrufaktionen der Hersteller geführt. Die chinesische Regierung hat auch die Auflagen für Spielwarenproduzenten drastisch verschärft. Die höheren Sicherheitsstandards sorgen für eine Welle von Unternehmenspleiten kleiner und mittlerer Firmen.
Die Skandale um Sicherheitsmängel haben nach amtlichen Angaben über die Hälfte der chinesischen Spielzeug-Exporteure in den Ruin getrieben. Von mehr als 3600 Unternehmen seien rund 53 Prozent im laufenden Jahr Bankrott gegangen, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua unter Berufung auf die chinesische Zollverwaltung. Dabei habe es sich vor allem um kleinere Firmen gehandelt. Grund für die Pleitewelle seien vor allem die Kosten für die Erfüllung schärferer Sicherheitsstandards in vielen westlichen Ländern.
Die höheren Sicherheitsstandards waren nach einer Reihe von Skandalen um gefährliches oder gesundheitsgefährdendes Spielzeug eingeführt worden. Allein der US-Konzern Mattel musste mehr als 20 Millionen Spielzeuge zurückrufen, bei denen etwa Gefahren für Kleinkinder durch das Verschlucken von Teilen drohten.
"Das vergangene Jahr war das schwierigste für die chinesische Spielzeugindustrie seit Jahrzehnten", sagte Liang Mei vom chinesischen Spielzeug-Verband laut Xinhua. China ist der weltgrößte Spielzeug-Exporteur. Auch der Großteil des in Deutschland verkauften Spielzeugs stammt aus der Volksrepublik China.