Der Streik der Gewerkschaft Ver.di bei der Lufthansa hat Folgen für Reisende: Die Lufthansa streicht am zweiten Streiktag des Service-Personals unter anderem Flüge ab Hamburg, Hannover, Bremen und Berlin. Betroffen sind Inland- und Europaflüge der Fluggesellschaft. Ver.di will den Streik noch ausweiten.
Lufthansa-Streik verpufft, kaum Flüge gestrichen
Wegen des Streiks bei der Lufthansa sind am Dienstag an deutschen Flughäfen mehrere Verbindungen gestrichen worden. In Hamburg wurden nach Flughafen-Angaben insgesamt sieben Flüge nach München und nach Frankfurt am Main für den Zeitraum zwischen sieben und 21 Uhr abgesagt.
Streik kommt Lufthansa teuer zu stehen
Sechs Flüge von Hannover nach München und Frankfurt am Main starteten nicht, sagte Flughafen-Sprecher Stefan Kis. In Bremen werden vermutlich zwei Flüge streikbedingt ausfallen, teilte die Lufthansa mit. Zudem wurde ein früher Flug von Frankfurt/Main nach Berlin-Tegel gestrichen.
Das Unternehmen rechnete nach eigenen Angaben deutschlandweit mit rund 70 Flugausfällen auf Kurz- und Mittelstrecken. Das seien rund drei Prozent der Flugbewegungen. Neun Maschinen der Flotte mit insgesamt 520 Flugzeugen mussten am Boden bleiben, weil sie nicht gewartet werden konnten – sechs davon in Frankfurt. „Wir werden den Verkehr aber aufrechterhalten“, sagte ein Lufthansa-Sprecher.
Betroffen seien innerdeutsche oder europäische Flüge, erklärte ein Lufthansa-Sprecher. Die Flüge sollen auf Strecken ausfallen, bei denen die meisten Passagiere auf frühere oder spätere Maschinen umgebucht werden können. Interkontinentalflüge sollten zunächst jedoch nicht beeinträchtigt werden.
Lufthansa-Streik: Wann es Geld zurück gibt
Gestreikt wird wie am Vortag auch in Frankfurt am Main und München. Zudem hat die Gewerkschaft Ver.di den Ausstand auf die Flughäfen in Berlin und Nürnberg ausgedehnt. Zusätzlich soll auch Stuttgart in den Arbeitskampf einbezogen werden. Am Flughafen Leipzig/Halle legten erneut zwölf Techniker ihre Arbeit nieder.
In dem Tarifkonflikt bei der Lufthansa verlangt Ver.di höhere Gehälter für rund 50.000 Lufthansa-Beschäftigte am Boden und in der Kabine. Die Gewerkschaft fordert 9,8 Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von einem Jahr.
Lufthansa hatte zuletzt gestaffelt 6,7 Prozent mehr Geld bei 21 Monaten Laufzeit und eine Einmalzahlung angeboten. Nachdem es bis zuletzt keine Einigung gab, hatte Ver.di das Kabinen- und Bodenpersonal aufgerufen, die Arbeit bundesweit und unbefristet niederzulegen.
MSN
Welt Online, 29.07.2008
|