Finanzminister Steinbrück musste sich immer neue Prognosen dazu anhören, um wieviel Prozent die deutsche Wirtschaft 2009 schrumpfen könnte. Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter etwa sagte ein Minus von fünf Prozent voraus. Nun schießt Steinbrück zurück – mit seiner eigenen Negativprognose.
Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) hat eingeräumt, dass die Rezession in Deutschland stärker ausfallen könnte als bislang angenommen. Derzeit könne niemand prognostizieren, „wie tief es runter geht“, sagte Steinbrück der „Süddeutschen Zeitung“. Noch geht die Bundesregierung offiziell davon aus, dass die Wirtschaftsleistung in diesem Jahr um zweieinviertel Prozent schrumpft. „Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass wir die 2,25 Prozent nicht halten können“, sagte Steinbrück.
Steinbrück geht mit seinen Aussagen in die Offensive und versucht, die Negativprognosen verschiedener Wirtschaftswissenschaftler wieder einzufangen. Zuletzt hatte er sich von Ökonomen immer weiter zugespitzte Schrumpfungsprognosen für die deutsche Wirtschaftsleistung anhören müssen, etwa vom Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter.
„Der Chef-Volkswirt der Deutschen Bank hat seine Prognose jetzt schon auf minus fünf Prozent verschlechtert, und es wird nicht lange dauern, da ist er über fünf hinaus“, sagte Steinbrück. „Ich halte so eine Vorgehensweise für verantwortungslos.“ Er sehe darin einen „Versuch, mit immer schlechteren Nachrichten Aufmerksamkeit zu erheischen“.