In Israel hat sich die Likud-Partei des designierten Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit der ultra-nationalistischen Partei "Unser Heim Israel" auf die Bildung einer Koalition geeinigt. Doch auch wenn der rechte Schulterschluss gewiss ist, Netanjahu ist noch nicht am Ziel und sucht nach Partnern.
Fünf Wochen nach der Parlamentswahl in Israel haben die beiden rechtsgerichteten Parteien Likud und Israel Beitenu ein Koalitionsabkommen geschlossen. Der designierte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu will aber noch weitere Partner für seine Regierung gewinnen, wie israelische Medien am Montag berichteten.
Sowohl Netanjahu als auch Israel-Beitenu-Vorsitzender Avigdor Lieberman ließen dabei die Möglichkeit offen, auch die bisherige Regierungspartei Kadima in die Koalition einzubeziehen. Dies wird in Jerusalem aber als unwahrscheinlich betrachtet.
Die sich abzeichnende Regierung wird voraussichtlich eine weitaus härtere Haltung gegenüber den Palästinensern einnehmen als die Kadima-Regierung unter Ministerpräsident Ehud Olmert. Lieberman wird von breiten Kreisen der israelischen Öffentlichkeit als rassistisch betrachtet, weil er einen Treueeid von den arabischen Staatsbürgern plant.
In einem Kabinett Netanjahu könnte Lieberman Außenminister werden, was zu Belastungen in den internationalen Beziehungen führen könnte. Israel Beitenu wurde bei der Wahl am 10. Februar überraschend drittstärkste Partei vor der Arbeitspartei, die über mehrere Jahrzehnte hinweg die israelische Regierungspolitik mitbestimmt hat.