Die Deutsche Post will nach einer Phase milliardenschwerer Zukäufe die Konzernstruktur vereinfachen. Durch den Umbau will Postchef Frank Appel den Konzern bis 2015 wettbewerbsfähiger machen. Das Unternehmen werde künftig auf zwei Säulen stehen: Dem internationalen Logistikgeschäft (DHL) und dem Briefgeschäft (Post), kündigte Vorstandschef Frank Appel in Bonn an. Daher ändert die Post auch ihren Konzern-Namen ab sofort in Deutsche Post DHL. Der bisherige Name Deutsche Post World Net wird damit aufgegeben.
Unter dem DHL-Dach werden mehrere Sparten gebündelt und sollen besser miteinander verzahnt werden. „Wir müssen den Konzern nicht neu erfinden, sondern mehr aus dem machen, was wir haben“, sagte Appel. Grundlage des Umbaus sei eine Analyse der Schwachstellen und Potenziale des Unternehmens gewesen.
Die Post will insgesamt sieben Milliarden Euro einsparen, davon eine Milliarde bis 2010. Im IT-Bereich will die Post über die Konsolidierung von Rechenzentren und Service-Standorten 1,4 Milliarden Euro einsparen. Die Vermarktung und der Vertrieb sollen mit 2,2 Milliarden Euro den höchsten Sparanteil beisteuern, Finanzen und Personalwesen liefern den Rest. Jede Abteilung und jeder Funktionsleiter hätten Sparziele erhalten. „Unser Ziel ist es, die Post für Deutschland zu bleiben und der Logistikdienstleister für die Welt zu werden“, gab Appel die Richtung in seiner „Strategie 2015“ vor.
Mittelfristig soll beim Umsatz ein organisches Wachstum um zwei Prozentpunkte über dem Marktdurchschnitt erreicht werden. Profitabilität und Kapitalrendite sollen im oberen Viertel der Gruppe vergleichbarer Wettbewerber liegen. Kurzfristig setze die Post angesichts der Konjunkturkrise darauf, die „solide Liquiditätslage“ zu erhalten und die Kosten zu senken.