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Hauptseite » 2009 » März » 10 » Boni für Postbank-Chefs machen Politiker wütend
Boni für Postbank-Chefs machen Politiker wütend
10:21
Welt Online, 10.03.2009

Die Chefs der Postbank verdienen in der Finanzkrise besser als zuvor: ein Gehaltsplus von 54 Prozent trotz Millionenverlusten. Das bringt Politiker auf die Palme: Solche Millionenzahlungen für den Bankvorstand seien unerträglich, heißt es aus der CDU. Auch Aktionärsschützer regen sich auf.

Die an die Postbank-Vorstände gezahlten Sonderzahlungen in Millionenhöhe sorgen für Kritik. „Unabhängig von der Rechtslage passt die Zahlung nicht in die Landschaft“, sagte der finanzpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Otto Bernhardt (CDU), der „Bild“-Zeitung. Das Verhalten der Postbank-Verantwortlichen sei angesichts des hohen Verlustes 2008 unerträglich und kontraproduktiv.

Auch die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) zeigte sich empört. „Das ist ein völlig falsches Signal“, sagte DSW-Sprecher Marco Cabras der Zeitung.

Die Vorstände der Deutschen Postbank hatten 2008 trotz der Finanzkrise deutlich besser verdient als im Jahr zuvor. Ihre Gesamtvergütung sprang aufgrund einer Bonuszahlung im Zusammenhang mit der Übernahme des Finanzinstituts durch die Deutsche Bank um 54 Prozent nach oben. Die zehn Vorstandsmitglieder verdienten laut Jahresbericht zusammen 16,2 Millionen Euro, nach 10,5 Millionen Euro 2007.

Allein 11,9 Millionen Euro Sonderzahlung erhielten die Vorstände dem Jahresbericht zufolge aus einer im Mai 2008 beschlossenen Sonderzahlung. Mit dieser versuchte der Konzern, die Vorstände trotz des Deutsche-Bank-Einstiegs im Unternehmen zu halten.

Postbank-Chef Wolfgang Klein verdiente 2008 dem Bericht zufolge 3,3 Millionen Euro, 2,4 Millionen Euro davon stammten aus der Prämie. Die Postbank hatte im vergangenen Jahr einen Verlust von 821 Millionen Euro eingefahren.

Dem Sonderbonus waren monatelange Spekulationen über die frühere Tochter des Logistikkonzerns Post vorausgegangen. Inzwischen ist die Deutsche Bank mit 25 Prozent an der Postbank beteiligt.

Eine klassische erfolgsabhängige Vergütung, die sich in der Regel nach dem Geschäftserfolg einer Bank bemisst, bekam der Postbank-Vorstand für 2008 angesichts eines Vorsteuerverlustes von knapp einer Milliarde Euro nicht. 2007 hatte diese variable Vergütung noch den weitaus größten Teil des Gehalts ausgemacht.

Die Postbank hatte mit der Streichung der variablen Gehaltsbestandteile auf die scharfe Kritik der Öffentlichkeit an den Millionenboni für Banker reagiert. Auch andere Banken strichen die Boni für 2008 - zumindest für Vorstände - komplett.

Kategorie: Globalnews | Aufrufe: 721 | Hinzugefügt von: regioblitz | Rating: 0.0/0 |
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