Der Vorstand der Postbank kann sich noch einmal über hohe Bonuszahlungen freuen. Trotz Finanzkrise und eines Gewinneinbruchs kassieren die Top-Manager rund 11,5 Millionen Euro – das ist deutlich mehr als das Grundgehalt. Begründet wird der Geldregen mit dem Einstieg der Deutschen Bank.
Wegen des Einstiegs der Deutschen Bank hat der Postbank-Vorstand 2008 trotz eines Gewinneinbruchs einen Bonus von 11,5 Millionen Euro erhalten. Diese Summe ist im Geschäftsbericht 2008 der Postbank genannt. Die einmalige Sonderzahlung für die Vorstände der Post-Tochter übersteigt deren Jahres-Grundgehalt von zusammen 4,3 Millionen Euro bei weitem.
Die Sonderprämie – genehmigt vom Postbank-Aufsichtsrat mit Post-Chef Frank Appel an der Spitze – liegt in etwa bei einem Jahresgehalt plus Jahresbonus. Eine normale Bonuszahlung für den Postbank- Vorstand entfällt für 2008. Erstmals seit ihrem Börsengang 2004 verzeichnete die Postbank aufgrund einer Milliarden-Belastung durch die Finanzkrise einen Jahresverlust. Das Minus unterm Strich lag bei 821 Millionen Euro.
Als Sonderzahlung erhält etwa Postbank-Vorstandschef Wolfgang Klein – neben seinem Grundgehalt von 875.000 Euro – einmalig 2,4 Millionen Euro. Die weiteren Anteile verteilen sich auf weitere neun Vorstandsmitglieder – mehrere Vorstände liegen bei über einer Million Euro. Ein Aktienprogramm wie in anderen Unternehmen gibt es bei der Postbank nicht noch zusätzlich. Insgesamt erhielt der Vorstand an Vergütung für 2008 16,1 Millionen Euro (2007: 10,5 Mio Euro).
Die Sonderzahlungen waren bereits im Mai zugesagt worden. Damals führte die Post als Mehrheitseigner bereits Gespräche über einen Verkauf der Postbank. Der Bonus war für die Manager offenbar auch als eine Halteprämie gedacht. Überwiesen wurde das Geld schon im September, als die Vereinbarungen zwischen Deutscher Post und Deutscher Bank standen.
Die Übernahme der Postbank-Anteile durch die Deutsche Bank, die dann im Januar noch einmal modifiziert wurde, ist wie geplant angelaufen. Die Deutsche Bank hat sich im Zuge des angestrebten Erwerbs bereits die Sperrminorität mit 25 Prozent plus einer Aktie gesichert. Insgesamt erhält die Post für die gesamte Übernahme ihrer Anteile rund 4,9 Milliarden Euro.