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Hauptseite » 2008 » August » 29 » Warum die guten August-Zahlen trügerisch sind
Warum die guten August-Zahlen trügerisch sind
09:02
Welt Online, 28.08.2008
 

Noch hat der konjunkturelle Abschwung den Arbeitsmarkt nicht erreicht. „Die positive Grundtendenz am Arbeitsmarkt hält an“, erklärte der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit (BA), Heinrich Alt, bei der Bekanntgabe der Arbeitslosenzahlen für den August. „Von der Abschwächung der konjunkturellen Dynamik zeigt sich der Arbeitsmarkt bisher unbeeindruckt.“

http://adtech.panthercustomer.com/apps/428/Ad1743788St3Sz1Sq1416553V0Id7/leer2.gifIm August ging die Zahl der Arbeitslosen um 14.000 auf 3,196 Millionen zurück. Der Rückgang war etwa so groß wie im Durchschnitt der letzten zwei Jahre. Saisonbereinigt sank die Zahl sogar um 40.000. Der Beschäftigungsaufbau hielt weiter an: Die Zahl der Erwerbstätigen stieg saisonbereinigt um 37.000. Mit 40,31 Millionen Erwerbstätigen arbeiten heute in Deutschland 560.000 Menschen mehr als noch vor einem Jahr.

Auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung wächst weiter kräftig. Im Juni lag sie nach der Hochrechnung der BA bei 27,45 Millionen, das sei gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von 596.000. Dabei entfalle „deutlich mehr“ als die Hälfte des Beschäftigungsplus auf Vollzeitstellen.
Im Oktober könnte die Arbeitslosigkeit sogar erstmals seit mehr als eineinhalb Jahrzehnten die Drei-Millionen-Marke unterschreiten. Die Wahrscheinlichkeit dafür schätzte Alt auf „etwas besser als 50 Prozent“ ein. Die Bundesagentur hält auch unverdrossen an der Prognose der Bundesregierung fest, dass die Arbeitslosenzahl im nächsten Jahr weiter zurückgeht, und zwar um 50.000 im Jahresschnitt.

Andere Experten sind da pessimistischer. Für Andreas Rees von der UniCredit in München ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann sich der Konjunkturabschwung auch am Arbeitsmarkt bemerkbar macht. Rees verweist auf die Zahl der offenen Stellen, die bereits seit dem Herbst des vergangenen Jahres wieder zurückgeht. Die meisten Experten rechnen damit, dass der Beschäftigungsaufbau zum Jahresende ausläuft und die Arbeitslosenzahl danach stagniert oder sogar wieder ansteigt.

Für Eckhard Tuchfeld von der Commerzbank ist die Investitionstätigkeit der Unternehmen Vorbote für die Entwicklung am Arbeitsmarkt. Mit sechsmonatiger Verzögerung dürfte sich der Einbruch der Investitionen im zweiten Quartal auf dem Arbeitsmarkt bemerkbar machen.

Umstritten ist jedoch das Ausmaß. Ein „Armageddon am Arbeitsmarkt“, einen massenhaften Abbau der Beschäftigung wie zwischen 2002 und 2005, erwartet Rees zwar nicht. Mit einem Anstieg der Arbeitslosenzahl um 150.000 ist er jedoch weitaus pessimistischer als seine Kollegen. Auch Peter Leonhardt von der DekaBank in Frankfurt glaubt, dass der Arbeitsmarkt im nächsten Abschwung glimpflicher davonkommt als im letzten. „Die Unternehmen haben aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt“, sagt Leonhardt mit Blick auf den allseits beklagten Fachkräftemangel. „Sie versuchen, ihr Personal so lange wie möglich zu halten.“ Denn Personal, das jetzt entlassen wird, muss in guten Zeiten wieder teuer eingekauft werden.

Dabei geht es jedoch vor allem um die Kernbelegschaft, das fest angestellte Personal. Als erste werde es häufig Leiharbeiter treffen, erklärt Rees. „Die Unternehmen können sich von Zeitarbeitern eher trennen als von ihrem Stammpersonal.“ Im Zuge der Hartz-Reformen war es den Arbeitgebern erleichtert worden, auf Zeitarbeit zurückzugreifen. Die Zahl der Zeitarbeiter ist daraufhin auf über 700.000 angewachsen. Rees zufolge trägt die neue Flexibilität dazu bei, dass der Entlassungszyklus insgesamt milder ausfallen werde.

Dazu kommt, dass sich die demografische Entwicklung bereits am Arbeitsmarkt auswirkt. Das Arbeitskräfteangebot wird sich nach Einschätzungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) 2008 jahresdurchschnittlich um 94.000 verringern. Auch das schwächt die Folgen des Abschwungs auf den Arbeitsmarkt ab. In den Jahren 2000 bis 2005 hatte die Zahl derer, die auf den Arbeitsmarkt drängen, noch Jahr für Jahr deutlich zugenommen, allein von 2004 auf 2005 um rund 100.000.

2006 drehte sich der Trend dann um: Seither schrumpft das Arbeitskräfteangebot. Für das Jahr 2009 prognostiziert das IAB einen Rückgang um 130.000. Grund sind das Nachrücken der geburtenschwachen Jahrgänge und die zunehmende Abwanderung. Auf dem Ausbildungsmarkt schlägt der Geburtenschwund schon jetzt voll durch: In diesem Jahr meldeten sich 601.100 Lehrstellenbewerber bei den Arbeitsagenturen, 109.800 weniger als im letzten Jahr.

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