Regio
Aktuell
Freitag, 10.05.2024, 14:31
Willkommen Gast | RSS

 Tipps, Trends und Aktuelles aus der Region

Hauptseite Registrieren Login
Menü
Kategorien der Rubrik
Regionews [354]
Globalnews [590]
Sport [14]
Mitteilungen [44]
Statistik

Insgesamt online: 1
Gäste: 1
Benutzer: 0
Hauptseite » 2008 » August » 13 » Brötchen aus dem Internet
Brötchen aus dem Internet
09:42
 

Villmar. Stellen sie sich vor, sie haben gerade einmal Lust auf ein Käsebrötchen, aber keine Zeit und Lust, das Haus oder Büro zu verlassen. Wie schön wäre es doch, man bräuchte nur einen Anruf oder eine Onlinebestellung tätigen, und das Käsebrötchen wäre noch am selben Tag da. Ohne Beförderungskosten und Mindestbestellmenge. Gibt es nur im Traum? Nein, denn Joachim Stahl aus Münster, der frühere Vorsitzende des Villmarer Gewerbevereins Aktionsgemeinschaft für Handel und Gewerbe (AGV), startet jetzt ein seinen Aussagen nach bundesweit einmaliges Pilotprojekt. "In Amerika ist es mittlerweile schon üblich, dass man sich abends die Pizza übers Internet bestellt", sagt Stahl. Auch in Deutschland werde die Entwicklung immer mehr in diese Richtung gehen, glaubt er. Deshalb hat Stahl das Unternehmen "Regioblitz" gegründet. Regio steht für regional. Aber wenn das System im Kreis Limburg-Weilburg funktioniert, kann man es theoretisch in Zukunft auch auf ganz Deutschland ausbauen. Hintergrund von Stahls Idee ist, dass auf dem Land viele Orte keine eigenen Geschäfte mehr haben, gerade ältere Menschen ohne Auto und Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr kaum noch eine Chance haben, ihre Grundbedürfnisse an Lebensmitteln zu decken. Stahl macht derzeit einen Testlauf mit Getränken, Bäcker- und Wurstwaren. Das Angebot soll nach und nach ausgebaut werden. Stahl würde sich freuen, wenn sich am "Regioblitz" möglichst viele Unternehmen des Kreises Limburg-Weilburg beteiligen würden. "Ich brauche nicht mehrere Getränkehändler, aber zum Beispiel bei Bäckerartikeln haben viele Bürger ihren Stammbäcker", sagt Stahl. So hat der Villmarer Metzger Weimer laut Stahl beispielsweise Kunden in Laubseschbach, die dankbar sind, wenn sie nicht nach Villmar fahren müssen, sondern ihren Hackbraten an die Haustür gebracht bekommen. Mitmachen kann im Prinzip jeder, auch ein Bau- oder ein Supermarkt. Sogar Restaurants. "Wenn eine Pizzeria extra einen Mitarbeiter beschäftigt für wenige Bestellungen, ist das unefffektiv", glaubt Stahl: "Wir haben sowieso immer 38 Autos unterwegs, die die Bestellung mitnehmen und ausliefern können". Stahl betreibt mit seiner Frau Claudia seit Jahren ein Transportunternehmen, das vor allem medizinische Geräte und Medikamente bis in die Eifel an Krankenhäuser und Arztpraxen ausliefert. Bis zu 2.000 Kunden fahren seine Mitarbeiter täglich an. Da die Wagen sowieso vorhanden sind, gerade an den Wochenenden aber meistens nur herum stehen, ist der "Regioblitz" eine gute Ergänzung des Geschäftes. Schon zu Zeiten als AGV-Vorsitzender hatte Stahl Studien in Auftrag gegeben, die belegten, dass in vielen Orten viele Geschäftsbranchen nicht oder nicht mehr vorhanden sind und ein Bedarf für Lieferungen nach Hause oder in Büros folglich immer größer werde. Vier Jahre hat Stahl jetzt am Konzept gefeilt. Vor allem die Logistik in den Griff zu kriegen, war kniffelige Arbeit. "Wenn die Bestellung mit dem einen Käsebrötchen wirklich aus Weilburg kommt, dann fahren wir`s pünktlich hin", versichert Stahl: "Natürlich will ich mittelfristig aber erreichen, dass pro Tag aus einem Ort 100 Brötchwen bestellt werden, und über die Menge lohnt es sich dann". Für Firmen ohne eigene Kantine sei so etwas interessant. Gerade samstags und sonntags seien bestimmt auch viele, die gerne frische Brötchen nach Hause bekommen wollten. Der "Regioblitz"-Macher geht davon aus, "dass wir die erste Zeit keine Gewinne einfahren". In einem halben Jahr wolle er aber 500 Lieferungen pro Tag erreicht haben. Der "Regioblitz" kennt für seine Kunden keine Mindestbestellmengen und fürs Frühstück keine Liefergebühren. Für alle sonstigen Waren fällt nach Angaben Stahls unabhängig vom Wohnort des Bestellers eine Liefergebühr von fünf Euro an. "Da die Benzinpreise immer höher werden, werden sich künftig wahrscheinlich immer mehr Menschen überlegen, ob sie selbst los fahren oder sich die Waren lieber nicht von einem anderen günstig nach Hause bringen lassen", glaubt Stahl. Viele Familien könnten sich doch schon jetzt den Zweitwagen nicht mehr leisten, mit dem die Frau selbst einkaufen fahren könne. Wenn Unternehmen nur auf seiner Seite ihre Waren anbieten, aber selbst ausliefern wollten, habe er damit auch kein Problem. Viele Geschäfte, die ihre Kunden belieferten, seien aber mit desem Angebot bislang nicht im Internet, und da könne ihnen der "Regioblitz" als Partner helfen. Stahl garantiert, dass bis 17.45 Uhr bestellte Ware, sofern lieferbar, am nächsten Morgen von 9 bis 13 Uhr beim Kunden ist. Wer morgens bis 8.45 Uhr bestellt, bekommt die ware am selben Tag von 13 bis 17 Uhr oder später nach Vereinbarung. Der Testlauf mit Getränken läuft nach Aussagen Stahls bislang vielversprechend. Er habe dafür schon täglich Kunden, lasse den älteren Leuten die Kästen als kostenlosen Service bis in den Keller tragen und nehme das Leergut wieder mit. Interessant sei das System auch für Leute, die zwar im Ort einen Getränkehändler hätten, aber beispielsweise spezielle Biersorten suchten, die dort nicht vorrätig seien. Für Frischwaren wie Fleisch habe er einen eigenen Kühlwagen, sagt Stahl.  "Die Plattform, die wir der regionalen Wirtschaft und den Kunden bieten wollen, funktioniert im Grunde für alles", so der heimische Unternehmer: "Ich kann theoretisch übers Internet eine Schraube bestellen, einen Sonnenbrille, einen Katalog, oder einen ganzen Lkw voller Sand". Ebay habe genauso einmal ganz klein angefangen, und jetzt sei es weltweit eine Institution. Der "Regioblitz" habe den großen Vorteil gegenüber normalen Onlinebestellmöglichkeiten, dass er alle Produkte abdecken könne, und die Besteller ihre Waren weiterhin von ihrem gewohnten Geschäft aus der Region bekommen könnten und nicht von einem völlig Unbekannten. In der Endstufe des "Regioblitz" soll der Käufer dann sagen können "Ich will 500 Gramm Bierschinken von Metzger x aus Villmar", oder "Ich will das Vitalbrot von Bäcker y aus Limburg". Das alles auf die Onlineplattform zu bringen, wird für Stahl und sein Team die nächsten Monate noch viel Arbeit bedeuten. "Alleine mancher Bäcker hat 900 verschiedene Artikel im Sortiment", weiß Stahl. Ab Montag gibt es beim "Regioblitz" aber erst einmal belegte Brötchen und Croissants mit Softdrinks oder Kaffee neben den bereits lieferebaren Produkten Getränken und Dosenwurst. Und wenn Stahls Plan funktioniert, bringt er dem Villmarer vielleicht nächstes Jahr schon amerikanische Weintrauben vom Münchner Viktualienmarkt. Heimische Unternehmen, die ihre Waren beim "Regioblitz" einstellen lassen möchten, erhalten werktags von 9 bis 18 uhr nähere Informationen unter Tel.: (06482)911214. Dort können die Kunden auch ihre Waren bestellen. Oder gleich direkt online unter www.regio-blitz.de.       

Kategorie: Regionews | Aufrufe: 884 | Hinzugefügt von: regioblitz | Rating: 0.0/0 |
Kommentare insgesamt: 0
Nur registrierte Benutzer können Kommentare hinzufügen.
[ Registrieren | Login ]
Einloggen
Suche
Kalender
«  August 2008  »
Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.So.
    123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031
Archiv der Einträge
Freunde
Kostrov © 2024
Homepage Baukasten - uCoz