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Hauptseite » 2008 » August » 4 » 16 Polizisten bei Angriff auf Grenzstation getötet
16 Polizisten bei Angriff auf Grenzstation getötet
12:54
www.welt.de - 04.08.2008 10:28

Kurz vor Beginn der Olympischen Spiele sind im Nordwesten Chinas 16 Polizisten bei einem Angriff getötet worden. Nach Angaben einer chinesischen Nachrichtenagentur warfen die Attentäter von einem Wagen aus zwei Granaten. Die Polizei vermutet einen terroristischen Hintergrund.

Chinesische Befürchtungen tödlicher Anschläge vor den Olympischen Spielen bewahrheiten sich. Vier Tage vor dem Beginn der Spiele schlugen in Kashgar, in der unruhigen autonomen uigurischen Provinz Xinjiang offenbar Terroristen gegen eine Polizeistation der bewaffneten chinesischen Grenzpolizei los. 16 Polizisten starben und weitere 16 wurden verletzt. Die Terroristen fuhren mit einem Lastwagen in die Gruppe Polizisten hinein, die gerade ausserhalb ihrer Kaserne vom Frühsport zurückkamen.

Nach Angaben der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua warfen die Attentäter während sie aus ihrem Wagen sprangen Handgranaten, außerdem stichen sie mit Messern auf die Polizisten ein. Beide Attentäter seien festgenommen worden, einer davon verletzt. Ob das Attentat im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen stand oder ein lokaler Überfall war, konnte noch nicht gesagt werden.Das regionale Sicherheitsbüro gab an, sie seien vorab informiert worden, dass es von turkischen Terroristengruppen in der Woche vor Beginn der Olympischen Spiele Anschlagsversuche geben würde.Der Sprecher des Bocog-Olympiakommitees Sun Weide sagte, dass die Pekinger Behörden untersuchen, ob es einen Zusammenhang zu den Olympischen Spielen gibt. Die Sicherheit der Spiele seien aber gewährleistet und Pekings Organisatoren in der Lage, „sorgenfreie Spiele“ zu garantieren. DOSB-Präsident Thomas Bach bedauerte den Anschlag „zutiefst“ und sprach den Angehörigen der 16 Todesopfer sein Beileid aus. Der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) sieht aber keinen Zusammenhang zwischen den Angriff auf eine Station der Grenzpolizei in der nordwestchinesischen Region Xinjiang und den Olympischen Spielen.

Der Pekinger Anti-Terrorismus Experte Li Wei vom Institut für moderne Internationale Beziehungen nannte den Angriff gegenüber WELT ONLINE den bisher schwersten terroristischen Anschlag seit 2000. Auch wenn Details noch nicht bekannt sind, deutet es auf ein vorbereites und gegen die Grenzposten gezielt gerichtetes Attentat nach der „Arbeitsweise“ internationaler Terroristengruppen. Die Fähigkeit Anschläge zu planen, sei bei islamistischen Terrorgruppen nicht geschwächt worden. Ihre Stützpunkte liegen in der Nachbarschaft Xinjiangs, das an die zentralasiatischen Republiken, Pakistan und Afghanistan grenzt. Kashgar hat 880 Kilometer lange Grenzen. Xinjiangs Unabhängigkeits- und Freiheitskämpfer wurden einst in afghanischen Terroristencamps ausgebildet.

Peking bezeichnet die von uigurischen und islamischen Freiheits- und Unabhängigkeitskämpfern ausgehende Bedrohung neben dem Internationalen Terrorismus als die größte Gefahr für die Olympischen Spiele. Sicherheits-Vizeminister Meng Hongwei nennt vor allem die islamistische Befreiungsbewegung "Ost Turkistan" (ETIM), die seit 2002 auf der internationalen Liste der Terrorgruppen steht.

Nach Angaben chinesischer Sicherheitsbehörden auf einer Pressekonferenz im Juli sollen seit Anfang 2008 fünf „terroristische Gruppierungen“ mit ausländischem Hintergrund verhaftet worden sein, die angeblich die Olympischen Spiele sabotieren wollten. 82 Uiguren seien verhaftet worden. Am Rande des Volkskongresses im März 2008 hatte auch Xinjiangs Parteichef Wang Lequan uigurische Separatisten beschuldigt, Anschläge gegen Olympia zu planen. Als Beweis dafür nannte er Angriffspläne, die chinesische Spezialtruppen bei Razzien im Januar in Trainingscamps uigurischer Terroristen fanden. „Sie wollen mit allen Mitteln die Pekinger Spiele sabotieren“. Recherchen unabhängiger Anwälte oder von Journalisten über diese Vorwürfe werden nicht erlaubt. Pekings Abwehr von Terroristen löst international Sorge aus, ob sie vor Ort zum Vorwand genommen wird, um Minderheiten- Aktivisten zu unterdrücken, die für ihre religiöse, kulturelle und ethnische Autonomie gegen die Han-Chinesen eintreten. In Xinjiang leben rund acht Millionen Uiguren - turksprachige Muslime.

Terrorismusexperte Li Wei sagte, dass es seit 2000 kaum große lokal initiierte Anschläge in Xinjiang gegeben habe, wie sie in den neunziger Jahre vorkamen. Er behauptet aber, dass sich in den vergangenen Jahren ein halbes Dutzend ausländische Gruppen mit Aktivitäten bemerkbar machten. Ein Zusammenhang der uigurischen Anschläge mit Bombenattentaten am 21., Juli auf zwei Busse in Kunming, bei denen zwei Fahrgäste starben, hält er für wenig wahrscheinlich. Die Attentate in Kunming wirkten wie lokale Racheakte.

Kategorie: Globalnews | Aufrufe: 764 | Hinzugefügt von: regioblitz | Rating: 0.0/0 |
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