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Hauptseite » 2009 » April » 27 » RMT #21 Racing holt trotz chaotischem Rennen noch Punkte in Le Mans
RMT #21 Racing holt trotz chaotischem Rennen noch Punkte in Le Mans
09:44

Sehr stressige Wochen lagen hinter dem Team RMT # 21 Racing aus Brechen bevor es endlich zum ersten Rennen zur Langstrecken Weltmeisterschaft der Motorräder nach Le Mans/Frankreich ging. Dazu mussten im Vorfeld schon einige Nächte sowie komplette Wochenenden und Feitage dran glauben.

Nach einer tollen Saison 2008, wobei das Team in allen Rennen Top 10 Plätze erreichte und in Le Mans und Katar mit Top 5 Platzierungen aufhorchen lies, lag die Messlatte sehr hoch für dieses Jahr. Den 7. Platz in der Gesamtwertung zu toppen ist das Ziel des Privatteams für diese Saison.

RMT startete in Le Mans mit Matti Seidel, dem letztjährigen Superbike WM Fahrer Chris Zaiser und dem jungen australischen Fahrer Shannon Etheridge, der im letzten Jahr in der Britisch Superbike am Start war.

Die ersten freien inoffiziellen Trainings am Dienstag verliefen ohne Probleme. Mit dem Fahrwerk stand jedoch viel Arbeit auf dem Programm. Sehr wenig Testkilometer und Erfahrung hat das Team mit dem neuen Fahrwerkspartner „Sachs“ sodass auch in den nächsten Rennen viel Arbeit auf  die Mannschaft sowie Fahrwerksingenieure zukommen wird um ausreichende Daten zu bekommen.

Ab Donnerstag starteten die ersten offiziellen Trainings. In den ersten Runden wurden bereits die Rundenrekorde des letzten Jahres gebrochen. Die Werksteams von Yamaha, Suzuki, Kawasaki und Honda puschten sich gegenseitig zu neuen Höhen. Mit dem neuen Reifenhersteller Michelin kam ein dritter Hersteller neben Pirelli und Dunlop in die WM, die ebenfalls mit Moto GP Erfahrung auf sehr hohem Niveau ihr Debüt gaben. Auch RMT verbesserte im ersten Training die Bestmarke vom letzten Jahr. Im ersten Zeittraining lagen alle Fahrer im Schnitt von 1,5 Sekunden schneller als 2008. Im zweiten Zeittraining sogar über 2 Sekunden auf einen Schnitt von 1.41,4 Minuten. Leider wurden alle Zeiten aus dem Zeittraining dem Team aberkannt, weil nach einer Benzinprobe Anteile von Tankstellenbenzin gefunden wurden. Eine Farce weil die Streckenbetreiber, auch nach mehrmaligem Bemängeln des Teams, es nicht fertig gebracht haben die Tankanlage (die Reglementseitig Pflicht war, samt Rennkraftstoff zu nutzen) in den ersten zwei Tagen funktionstüchtig bereitzustellen. Um überhaupt fahren zu können musste das Team sich von einer nahe gelegenen Tankstelle normalen Kraftstoff besorgen. Dass noch Restbestandteile im Tank waren, die die Qualität eher verschlechterten, erklärt sich somit von selbst. Das Team erwog sogar aus Protest aus Le Mans abzureisen weil sie sich zu sehr verschaukelt fühlten. „Ab dem ersten Tag wurden wir in Le Mans schikaniert, es war deutlich zu spüren, dass uns das Leben so schwer wie möglich gemacht werden sollte. Schließlich waren wir mit Platz 5 von 2008 das beste nicht französische Team. Das sollte wohl in diesem Jahr mit allen Mitteln verhindert werden“ stellte der Pressesprecher des Teams fest.

Jedoch sollte die Zurücksetzung auf den letzten Startplatz bei einem 24 Stunden Rennen kein entscheidender Nachteil sein, jedoch stellte sich dies nach dem Start als anders heraus.

Das Rennen wurde am Samstagmittag um 15.00 Uhr pünktlich vor 100.000 Zuschauern mit Live Übertragung von Eurosport gestartet. Chris Zaiser hatte einen bescheidenen Start und versuchte sofort den Weg nach vorne anzutreten. Leider musste er sich durch das komplette Feld kämpfen. Einige Fahrer des hinteren Feldes ahnten wohl nicht, dass von hinten ein weitaus schnellerer Fahrer auf sie auflaufen würde und somit wurde Zaiser, nachdem er sich innen beim Überholen eines anderen Teams reinbremste, aufs allerfeinste abgeräumt. Das Rennen wurde bereits nach 5 Runden vom ersten großen Zwischenfall geprägt. Zum Glück war an der Honda nicht allzu viel beschädigt. Nach kurzem Stopp konnte wieder das Rennen aufgenommen werden. Lediglich 8 Runden Rückstand lies das Rennen schlecht beginnen. Nach dem Wechsel auf Matti Seidel hoffte das einzige deutsche Team, dass dieser Zwischenfall wohl der letzte gewesen sein sollte. Aber auch in diesem Punkt hatten es wohl falsch gedacht – wie man live auf Eurosport sehen konnte, überschlug sich die Honda CBR 1000 RR nach einem Sturz über das Vorderrad und wurde stark beschädigt. Seidel konnte die Honda in die Box zurück schieben worauf es das eingespielte Team wieder auf die Strecke schicken konnte. Durch diese beiden Stürze in der Anfangsphase mit Reparaturzeit verloren RMT insgesamt 27 Minuten und fand sich sehr weit abgeschlagen des Feldes wieder. Doch das auf Langstreckenrennen spezialisierte Team steckte nicht auf und versuchte weiter das Beste zu geben. Als ob dies nicht genug des Bösen gewesen wäre, bekamen die tapfere Mannschaft noch die volle Härte des Wetters in Le Mans zu spüren. Es begann zu regnen - und das weitere 20 Stunden lang bis zum Ende des Rennens. In der Nacht froren die Fahrer bei ca. 3-4 Grad und Regen auf den Motorrädern, Wasser auf der Strecke, wenig Haftung der Reifen bei dieser Kälte lies einem nach dem anderen Team einen Sturz nicht verhindern. Zum Glück blieb RMT, außer einem kleinen Sturz von Chris Zaiser in der Nacht verschont, sodass nach 24 Stunden auf dem 14. Platz liegend das Ziel erreicht wurde und damit als 10 platzierter in der Superbikeklasse noch 8 Punkte für die Gesamtwertung erreichen konnten.

Als Resümee der Woche in Le Mans kam das Team mit insgesamt fünf Stürzen mit einer Menge Schrott, drei unterkühlten Fahrer, einen dicken Hals auf die Organisation mit zwei blauen Augen noch mit Punkten zurück nach Deutschland. Jetzt heißt es bis Oschersleben an Pfingsten weiter hart arbeiten um weiter fleißig Punkte sammeln zu können.

 

Es gewann mit 727 Runden das Team YART, vor Honda France und Suzuki France.

 

 

RMT #21 Racing

Kategorie: Sport | Aufrufe: 1323 | Hinzugefügt von: regioblitz | Rating: 0.0/0 |
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