dpa-infocom - 14.4.2009 07:30
Seoul (dpa) - Aus Protest gegen die Verurteilung seines jüngsten Raketentests durch den Weltsicherheitsrat hat Nordkorea den Ausstieg aus den Gesprächen über sein Atomwaffenprogramm erklärt. «Wir werden niemals mehr an diesen Gesprächen teilnehmen», kündigte das Außenministerium in Pjöngjang an.
Auch werde sich das Land niemals mehr an die Vereinbarungen der Sechs-Länder-Atomgespräche gebunden fühlen, hieß es in einer von den staatlichen Medien veröffentlichten Erklärung.
Diese Gespräche seien «nicht länger nötig». Zugleich kündigte das kommunistische Land an, seine atomare Abschreckung ausbauen und die stillgelegten Nuklearanlagen zur Produktion von kernwaffentauglichem Material wiederherstellen zu wollen.
Der UN-Sicherheitsrat hatte am Montag den umstrittenen Raketenabschuss am 5. April in Nordkorea einmütig verurteilt und einen Verzicht auf weitere Tests gefordert. Der Rat verabschiedete seine Kritik in einer sogenannten Präsidentenerklärung und nicht in schärferer Form als Resolution, wie sie die USA und Japan gefordert hatten.
Nordkorea hatte bereits vor dem Raketentest mit dem sofortigen Ausstieg aus den Atomgesprächen gedroht, sollte der Sicherheitsrat Kritik an seinem «friedlichen Satellitenstart» üben. An den Sechser-Gesprächen nehmen neben Nord- und Südkorea noch die USA, China, Japan und Russland teil.
|