In Frankreich häufen sich Meldungen über Geiselnahmen: von Managern, die ihren Firmen Stellenabbau verordnen. Eine Mehrheit der Arbeiter – und ein Großteil der Franzosen – billigen dieses Vorgehen gegen die Chefs. Eine Umfrage zeigt: Auch leitende Angestellte mögen diese Art des Arbeitskampfs.
Viele Franzosen billigen die Geiselnahme von Chefs. Fast jeder zweite Franzose findet es akzeptabel, wenn von Entlassung bedrohte Arbeitnehmer ihre Chefs aus Protest als „Geisel“ nehmen.
In den vergangenen Wochen waren Topmanager von Firmen wie Sony, Caterpillar und 3M in Frankreich von aufgebrachten Arbeitnehmern über Nacht festgehalten worden.
45 Prozent der Franzosen und sogar 56 Prozent der Arbeiter billigten dieses Vorgehen. Das ergab eine Umfrage des Instituts CSA im Auftrag der Zeitung „Le Parisien“.
Am geringsten war die Akzeptanz von derartigen Aktionen bei Anhängern der regierenden Rechten mit 29 Prozent. Überdurchschnittlich hoch war sie bei den Anhängern der Linken (48 Prozent) und der Zentrumspartei MoDem (49 Prozent).
Sogar 40 Prozent der Selbstständigen und leitenden Angestellten konnten Geiselnahmen als Kampfmaßnahmen akzeptieren. Führende Politiker der Sozialisten und der MoDem haben Verständnis für solche „handfesten“ Aktionen von Arbeitnehmern geäußert.