Gegen einen Stellenabbau beim Stahl- und Technologiekonzern ThyssenKrupp haben in Duisburg mehrere tausend Beschäftigte demonstriert. Nach Angaben der IG Metall nahmen 14.000 Mitarbeiter aus ganz Deutschland an einer Kundgebung teil. Sie griffen die Konzernführung scharf an.
„Beim geplanten Konzernumbau dürfen die Beschäftigten nicht auf der Strecke bleiben“, sagte IG Metall-Vorstandsmitglied Bertin Eichler. „Wir werden keine betriebsbedingten Kündigungen akzeptieren. Die Beschäftigten werden nicht die Zeche zahlen für die Managementfehler der vergangenen Zeit“, sagte Eichler, der auch stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Holding ist.
Der Aufsichtsrat hatte vorletzte Woche angesichts der Wirtschaftskrise grünes Licht für den tiefgreifendsten Konzernumbau beim Stahlriesen seit der Fusion vor zehn Jahren gegeben. ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz schloss dabei auch betriebsbedingte Kündigungen nicht aus.
Die IG Metall forderte die Konzernführung auf, die mit den Arbeitnehmervertretern getroffenen Vereinbarungen einzuhalten. „Die Konzernspitze muss zu ihrem Wort stehen und darf sich nicht aus der Verantwortung stehlen“, sagte Eichler weiter. Er verwies auf die zwischen den Arbeitnehmervertretern und der Geschäftsleitung vereinbarten Eckpunkte zur Beschäftigungs-, Einkommens-, und Mitbestimmungssicherung.
Der Konzernspitze müsse klar sein, dass die Geduld der Beschäftigten zu Ende gehe, sagte der Zweite Vorsitzende der Gewerkschaft, Detlef Wetzel. „Wir sind kreativ, wir können gern die Villa Hügel in Essen besuchen, zahlen aber keinen Eintritt.“ Das Angebot der IG Metall und der Belegschaften stehe, gemeinsam die Krise zu meistern, den Konzern umzubauen und in eine gute Zukunft zu führen.