Belgischer Messerstecher in weiterem Mordfall verdächtig
08:58
afp, 26.01.2009
Dendermonde - Der Messerstecher in einer belgischen Kinderkrippe hat offenbar bereits zuvor getötet: Genau eine Woche vor dem Blutbad in Dendermonde habe der 20-Jährige eine alte Frau ermordet, sagte Staatsanwalt Christian Du Four. Er bestätigte Berichte, wonach der Verdächtige offenbar weitere Greueltaten in Kindereinrichtungen plante und bei seiner Festnahme eine Liste mit drei Krippen bei sich trug. Das Motiv für das Blutbad in der Kinderkrippe ist weiter unklar. Bilder: Amoklauf im Kinderhort Der Täter von Dendermonde sei "auch der Täter in einem abscheulichen Verbrechen" an einer 73-Jährigen Mitte Januar im nordbelgischen Beveren bei Antwerpen, sagte der Staatsanwalt. Es gebe "sehr konkrete Elemente", die auf einen Zusammenhang zwischen dem Blutbad in der Kinderkrippe und dem Mord an der alten Frau hinwiesen. So seien beide Taten an einem Freitag ungefähr zur gleichen Uhrzeit verübt worden. Laut dem flämischen Fernsehsender VRT stellte die Polizei zudem Beweismaterial sicher. Messerstecher tötet zwei Babys und eine Betreuerin Die alte Frau war in ihrer Wohnung erstochen worden, während ihr Mann bei Nachbarn zu Besuch war. Der Fall ließ die belgische Polizei ratlos zurück, weil es kein offensichtliches Motiv für die Tat gab. Auch um das Motiv für das Blutbad in der Kinderkrippe herrscht weiter Rätselraten. Laut Staatsanwalt Du Four äußerte sich der Verdächtige, der 20-jährige Kim D. G., bislang zu keinem der Vorwürfe. Auch gebe es keinerlei Verbindung zwischen dem jungen Mann und den Orten, an denen er seine Morde verübte, oder zwischen ihm und den Opfern. Der Staatsanwalt bestätigte Presseberichte, wonach der Messerstecher offenbar noch weitere Überfälle auf Kindereinrichtungen plante. Er habe eine Liste mit drei Krippen in Dendermonde bei sich gehabt, darunter die, in der er am Freitag zwei Babys und eine Erzieherin ermordete, sagte Du Four.
Der Mann war am Freitag in die Krippe im flämischen Dendermonde eingedrungen und hatte wahllos auf die Babys eingestochen. Zwei Babys im Alter von sechs und neun Monaten sowie eine Betreuerin starben, zehn weitere Kleinkinder und zwei Betreuerinnen wurden zum Teil schwer verletzt. Der Mann befindet sich seit seiner Festnahme im Hungerstreik und wird inzwischen künstlich ernährt.