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Hauptseite » 2009 » Januar » 20 » Wirtschaftskrise: Handelsriese Metro will 15.000 Stellen streichen
Wirtschaftskrise: Handelsriese Metro will 15.000 Stellen streichen
11:11
Welt Online, 20.01.2009
 
Drastischer Stellenabbau bei Metro: Im größten deutschen Handelskonzern werden durch ein massives Sparprogramm weltweit 15.000 Arbeitsplätze wegfallen. Der Konzern will auch einige Bereiche umstrukturieren. An der Börse sorgten diese Nachrichten für einen Kurssprung des Metro-Papiers.

Der Handelskonzern Metro rechnet bei seinem drastischen Sparprogramm mit einem Abbau von etwa 15.000 Arbeitsplätzen weltweit. Das verlautete aus Konzernkreisen. Von den 15.000 Stellenstreichungen seien etwa 4000 bereits durch verschiedene Maßnahmen bekannt.

An der Börse begrüßten die Anleger die Ankündigung. Die Metro-Aktie war kurz nach Handelsstart mit einem Kursplus von 2,5 Prozent größter Dax-Gewinner.

Metro-Chef Eckhard Cordes und seine Vorstandskollegen wollen mit dem neuen Programm bis 2012 das Ergebnis um 1,5 Milliarden Euro steigern. Davon soll etwa die Hälfte auf Kosteneinsparungen entfallen, der andere Teil durch eine Verbesserung der Abläufe erreicht werden. Die Konjunkturabkühlung und negative Währungseinflüsse haben bei Metro 2008 Bremsspuren hinterlassen.

Die Ländergesellschaften der Metro sollen künftig mehr Eigenverantwortung bekommen. Zudem seien künftig die Sparten Cash & Carry, Media Markt und Saturn, Real und Galeria Kaufhof für bislang konzernübergreifende Funktionen wie Einkauf und Logistik selbst verantwortlich, gab der Konzern bekannt. Die Bereiche Finanzen und Controlling sollen hingegen zentral vom Konzernsitz in Düsseldorf geführt werden. „Operative Einheiten, die die Renditeanforderungen nicht erreichen, werden konsequent restrukturiert oder abgegeben“, kündigte das Management an.

Cordes hatte bereits deutlich gemacht, die Bekleidungskette Adler abstoßen zu wollen. Auch will sich Metro bis Anfang 2010 von 27 verlustreichen Märkten der Supermarktkette Real trennen, weitere könnten hinzukommen. Für das Großhandelsgeschäft Cash & Carry hatte Metro bereits den Abbau von einigen Hundert Stellen angekündigt. Einsparungen beim Personal sind Teil einer umfassenden Strategie, mit der die Großmärkte in Deutschland ihr Ergebnis steigern sollen. Die Elektroniktochter Media-Saturn gibt den Betrieb ihrer Rechenzentren an den Technologiekonzern IBM ab. Die Kaufhof-Warenhäuser zählt Cordes zudem nicht mehr zum Kerngeschäft.

An über 2200 Standorten in 32 Ländern Europas, Afrikas und Asiens arbeiten insgesamt rund 300.000 Menschen aus 150 Nationen für den Konzern. In Deutschland hat der Handelsriese 123.000 Beschäftigte. Der Vorstand des Handelskonzerns arbeitet bereits seit längerem an Kostensenkungen und Produktivitätssteigerungen.

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