Regio
Aktuell
Donnerstag, 21.11.2024, 09:33
Willkommen Gast | RSS

 Tipps, Trends und Aktuelles aus der Region

Hauptseite Registrieren Login
Menü
Kategorien der Rubrik
Regionews [354]
Globalnews [590]
Sport [14]
Mitteilungen [44]
Statistik

Insgesamt online: 9
Gäste: 9
Benutzer: 0
Hauptseite » 2009 » Januar » 20 » Menschenrechts-Anwalt in Moskau erschossen
Menschenrechts-Anwalt in Moskau erschossen
10:14
dpa-infocom - 19.1.2009 21:19
 
Moskau (dpa) - Der bekannte russische Menschenrechts-Anwalt Stanislaw Markelow (34) und eine regierungskritische Journalistin sind am Montag in Moskau auf offener Straße erschossen worden.

Der Jurist wurde kurz nach einer Pressekonferenz in Kremlnähe von einem Unbekannten mit einem Kopfschuss getötet, wie die Staatsanwaltschaft nach Angaben der Agentur Interfax mitteilte. Die Journalistin Anastasja Baburowa, die für die kremlkritische Zeitung «Nowaja Gaseta» arbeitete und Markelow begleitet hatte, wurde durch Schüsse schwer verletzt und starb später im Krankenhaus. Dutzende Passanten wurden Zeugen der Bluttat im Zentrum der russischen Hauptstadt.

Markelow hatte zuvor bei einer Pressekonferenz rechtliche Schritte gegen die Begnadigung des russischen Offiziers und Tschetschenien-Kämpfers Juri Budanow angekündigt. Budanow war nach der Tötung eines tschetschenischen Mädchens zu zehn Jahren Lagerhaft verurteilt und Mitte Januar vorzeitig entlassen worden. Bekannte Markelows berichteten, dass der Jurist seit einigen Tagen Morddrohungen erhalten habe. Budanow ist bis heute der ranghöchste russische Militärangehörige, der für Verbrechen an der Zivilbevölkerung während der Kriege in der Teilrepublik Tschetschenien verurteilt wurde.

«Stanislaw Markelow ist ein weiteres Opfer, das sehr wahrscheinlich wegen seines Berufes und seiner mutigen Arbeit im Dienste der Menschenrechte getötet wurde», sagte die für Russland zuständige Direktorin der Organisation Amnesty International, Nicola Duckworth. Markelow vertrat viele Mandanten, die sich als Opfer staatlich geduldeter Gewalt sehen. Er brachte viele Fälle vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg.

Die Zeitung «Nowaja Gaseta» berichtete am Montag erneut über den Fall Budanow unter Nutzung von Recherchen der Journalistin Anna Politkowskaja aus dem Jahr 2004. Die für ihre Reportagen aus Tschetschenien berühmte Politkowskaja war im Oktober 2006 vor ihrer Wohnung ermordet worden. Ihr Mörder ist weiter auf der Flucht. Der Mordfall wird derzeit vor Gericht in Moskau aufgearbeitet. Politkowskaja lobte Markelow einmal als «ersten Anwalt, der in Tschetschenien arbeitet und dort die Rechte der Einwohner schützt».

Der 34-Jährige galt als unerschrockener Kritiker des russischen Justizsystems und war Gründer der Nichtregierungsorganisation Institut für die Vorherrschaft des Rechts. Markelow war im Verfahren gegen Budanow Anwalt der Opfer-Familie. Er vertrat aber zuletzt auch die Interessen des russischen Journalisten Michail Beketow, der im vergangen Jahr nur knapp einen Mordanschlag überlebt hatte und seither im Krankenhaus ist.

Kategorie: Globalnews | Aufrufe: 817 | Hinzugefügt von: regioblitz | Rating: 0.0/0 |
Kommentare insgesamt: 0
Nur registrierte Benutzer können Kommentare hinzufügen.
[ Registrieren | Login ]
Einloggen
Suche
Kalender
«  Januar 2009  »
Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.So.
   1234
567891011
12131415161718
19202122232425
262728293031
Archiv der Einträge
Freunde
Kostrov © 2024
Homepage Baukasten - uCoz