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Hauptseite » 2009 » März » 27 » Mehrheit der Deutschen hält Lehrer für überfordert
Mehrheit der Deutschen hält Lehrer für überfordert
09:22
www.welt.de - 26.03.2009 17:47

Ex-Kanzler Schröder nannte die Lehrer einst faule Säcke. Auch der Rest der Bevölkerung hat keine hohe Meinung von den Pädagogen: Laut einer aktuellen Studie findet eine große Mehrheit die Lehrer überfordert und unterstellt ihnen schlechte Arbeit. Allerdings kommen auch Kinder bei ihren Eltern nicht gut weg.

Mit den Lehrern verhält es sich etwa so wie mit Fußballtrainern: Kaum eine Berufsgruppe wird wohl im Alltag mehr gescholten als diese beiden. Man erinnere sich nur an Gerhard Schröder (SPD), der die Pädagogen seinerzeit als niedersächsischer Ministerpräsident als "faule Säcke" verunglimpfte. Seit der Veröffentlichung der ersten Bildungsstudie Pisa 2001, die Deutschland angesichts der unerfreulichen Ergebnisse der hiesigen Schüler in einen Schockzustand versetzte, hat die Debatte über die Pädagogen sogar noch an Schärfe gewonnen.Eine neue Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach bestätigt, dass ein Großteil der Bürger mit den Leistungen der Lehrer unzufrieden ist. Die Studie wurde von der Vodafone Stiftung, dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und dem Deutschen Philologenverband finanziert. Der Befragung zufolge befinden 68 Prozent der Bürger, dass viele Lehrer mit ihren Klassen überfordert sind. Bei den Eltern von Schulkindern sind es gar 76 Prozent, die eine solche Meinung vertreten. 65 Prozent der Bürger und 72 Prozent der Eltern sind zudem der Auffassung, dass es vielen Pädagogen nicht gelingt, den Unterrichtsstoff angemessen zu vermitteln. "Die Bevölkerung beneidet Lehrer wirklich nicht", resümierte Allensbach-Geschäftsführerin Renate Köcher in Berlin. Für die schlechten Leistungen von Kindern wird jedoch nicht nur die Schule verantwortlich gemacht – die Eltern haben ein sehr differenziertes Bild von den Ursachen: 71 Prozent nennen zu viel Fernsehen und Computerspiele; 60 Prozent beklagen, die Kinder hätten zu wenig Interesse für den Unterricht. Allerdings meinen 17 Prozent der Eltern von Schulkindern, dass die Anforderungen an die Schüler zu hoch sind.Bildungsforscher haben wiederholt darauf Aufmerksam gemacht, dass die Schule kein sozialer Reparaturbetrieb sein dürfe. Die Gründe für das schulische Versagen seien oftmals in den familiären Verhältnissen zu finden – dort müsse man ansetzen. Die Umfrage scheint diese Erkenntnis zu bestätigen: 67 Prozent der Bürger meinen, dass schlechte Noten häufig darauf zurückzuführen sind, dass sich Eltern zu wenig um schulische Angelegenheiten kümmern. Und 59 Prozent weisen darauf hin, dass viele Schüler schlechte Voraussetzungen durch ihr Elternhaus haben. Mehr als die Hälfte der Befragten ist sich der Tatsache bewusst, dass die Lehrer "Erziehungsfehler" ausbügeln müssen und diese überhaupt große Verantwortung tragen. 54 Prozent monieren jedoch auch, dass die Pädagogen viel über Belastungen klagen; 40 Prozent meinen, dass diese mit Kritik schlecht umgehen könnten. Nicht mal ein Drittel der Befragten hält den Lehrern zugute, dass sie inhaltlich auf dem neuesten Stand sind und sich um gerechte Noten bemühen. "Das Bild vom klagenden, überforderten Lehrer steckt nach wie vor in vielen Köpfen", sagte der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, der aber auch positive Signale aus der Untersuchung heraus las: "Aus der Tatsache, dass Eltern schulpflichtiger Kinder die Lehrkräfte, die sie kennen, erheblich positiver beurteilen, kann man schließen, dass die konkreten Erfahrungen vor Ort oft viel besser sind als das Lehrerimage in der Gesellschaft insgesamt."

Tatsächlich gibt es dafür aussagekräftige Beispiele: 53 Prozent der Eltern attestieren dem Lehrer ihres Kindes, den sie am besten kennen, dass er sich um gerechte Noten bemühe. 44 Prozent meinen auch, dieser versuche, den Unterricht möglichst interessant zu gestalten.Über die Verbesserung des Unterrichts wurde in den letzten Jahren in der Politik viel gestritten. Die Umfrage zeigt, dass die Bevölkerung eine klare Vorstellung davon hat, was sich in Zukunft an den Schulen ändern muss. So sprechen sich 71 Prozent der Eltern für kleinere Klassen aus. Mehr als die Hälfte fordert eine Verringerung des Unterrichtsausfalls; 46 Prozent verlangen Förderkurse für ausländische Kinder, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind. 40 Prozent der Eltern plädieren dafür, dass Schüler länger gemeinsam lernen sollen. Die Einführung von Gesamt- oder Gemeinschaftsschulen steht demnach auf der Prioritätenliste nicht sehr weit oben.

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