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Hauptseite » 2009 » März » 23 » Bischof Martin dankt und bittet um Vergebung
Bischof Martin dankt und bittet um Vergebung
09:12

Bad Camberg / Goldener Grund / Idsteiner Land. – „Gut ist es dem Herrn zu danken und dem Allerhöchsten Loblieder zu singen.“ So beginnt der Amazonas-Bischof Martin Lammers von Óbidos in Nordbrasilien den Brief an seine Freunde in der ökumenischen Basisgruppe ACTION 365. Am 23. Mai übergibt er die Bischofs-Aufgaben an seinen Nachfolger, Pater Bernhard Johannes Bahlmann - wie er selbst Franziskaner-Pater (wir berichteten). Anlass für Lammers, Rückschau auf seine Seelsorge im Bistum Óbidos zu halten. Er schreibt:

„Liebe Freunde, vor 33 Jahren wurde mir die Aufgabe übertragen, zunächst als Prälat und dann als Bischof, das Bistum Óbidos zu verwalten. Nun wurde mir diese Aufgabe von den Schultern genommen. Denn im Kirchenrecht steht geschrieben, dass der Bischof, wenn er überzeugt ist, seine Aufgabe nicht mehr gut erfüllen zu können, angehalten ist abzudanken. Und das habe ich vor vier Jahren getan. Denn die Prälatur Óbidos mit 182.000 Quadratkilometern und cirka 540 Gemeinschaften im weiten Hinterland ist sicher kein Arbeitsfeld für einen alten Mann.

Jetzt feiere ich diesen Moment des Dankes an Gott. Denn seine Hand war in diesen Jahren immer wieder da, mich zu führen. Dank auch an Euch alle, die Ihr mich mit Eurem Gebet, Missions-Interesse und Spenden begleitet habt. Möge der Herr Euch segnen und weiterhin im Eifer für sein Reich erhalten.

Auch ist dies für mich ein Moment, mal ganz still zu werden und um Vergebung zu bitten für all das, was nicht so ausgefallen ist, wie Gott sich das vorgestellt hat. Da denke ich zum Beispiel an meinen Wahlspruch „Diener Eurer Freude“, den ich damals auf meine Fahnen geschrieben habe. Damals habe ich gedacht: Das schaffe ich; denn einfachhin der Freude zu dienen, ist nicht so kompliziert und heroisch wie viele Wahlsprüche. Ich habe es versucht, den Amazonas-Menschen Freude an Gott zu vermitteln. Aber auch da muss ich viel um Vergebung bitten.

Oft habe ich an eine Szene aus Bernsteins „Messe“ gedacht. Gegen Ende dieses Werkes wird der Priester in vollem Ornat von den Gläubigen auf die Schultern gehoben. In der Hand trägt er einen Kelch aus Kristall. Dann birst die Menschen-Pyramide auseinander, und der Priester stürzt zu Boden. Der Kelch zerschellt. Dem Priester werden die Paramente vom Leib gerissen. Er schreitet barfuss, bekleidet mit Jeans und T-Shirt, über seine Paramente. Kinderstimmen singen: „Lobe, lobe, lobe!“ Als dem Priester sein zerbrochener Kelch in die Augen fällt, hält er an und sagt: „Mir war nie bewusst, dass Scherben so strahlend leuchten können.“ Die Erinnerung an diese Szene hat mich getröstet, und ich habe mir gesagt: Stelle alles unter den Segen, dann werden auch die Scherben leuchten.“

Pater Lammers wird auch als Altbischof in Óbidos bleiben. Er schließt seinen Brief mit dem Wunsch: „Ihr dürft auch weiterhin unsere Arbeit unterstützen. Denn das war immer ein Trost für mich, zu sehen, wie viele Simons von Kyrene ich habe.“ (Simon von Kyrene hat laut Neuem Testament Jesus geholfen, das Kreuz zu tragen. Die Redaktion)

 

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