SPD-Generalsekretär Hubertus Heil sagte der Zeitung: „Dieses Verhalten ist eine Unverschämtheit gegenüber allen in unserem Land, die hart arbeiten, ehrlich Steuern zahlen und sich an die Regeln halten.“ Heils Amtskollege bei der FDP, Dirk Niebel, betonte, er könne die Empörung über Zumwinkel verstehen. Die Vizepräsidentin des Sozialverbandes VdK, Carin Hinsinger, sagte der „Bild am Sonntag“: „Für 20 Millionen Rentner, die sich teilweise in Nebenjobs noch etwas dazu verdienen müssen, ist die Millionen-Auszahlung an Zumwinkel ein Schlag ins Gesicht.“
Zumwinkel hatte die Auszahlung seiner Pensionsansprüche auf einen Schlag in der Zeitung verteidigt: „Ich bin doch nicht der einzige, der sich seine Rente frühzeitig ausbezahlen lässt. In meinem Arbeitsvertrag war die Wahlmöglichkeit vorgesehen, und ich habe die Möglichkeit der Kapitalbasis wahrgenommen.“ Das sei "ein ganz normaler Vorgang".
Die hohe Pensionsauszahlung wirft Fragen nach den finanziellen Verhältnissen von Zumwinkel auf. Möglicherweise hat er das Geld zum Begleichen seiner aufgelaufenen Steuerschulden in Millionenhöhe eingesetzt.
Vor Gericht in Bochum hatte er sein aktuelles Vermögen auf etwa 13 Millionen Euro geschätzt. Dies war am 22. Januar – also bereits im Jahr 2009. Die Pension erhielt er aber schon vorher. Erläuternd sagte er vor Gericht, er habe Aktien und Beteiligungen im Wert von rund acht Millionen Euro, sein Villa am Gardasee sei etwa fünf Millionen Euro wert. Allerdings hat Zumwinkel wegen seiner Steuerhinterziehung auch mehrere Millionen Euro an Steuern, Zinsen und Gebühren nachgezahlt.
Nach Informationen der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ macht auch der Aufsichtsratsvorsitzende und langjährige Postbankchef Wulf von Schimmelmann von dem Wahlrecht Gebrauch, sich das Geld komplett auszahlen zu lassen. Bei Schimmelmann fielen dem Bericht zufolge etwa 11 Millionen Euro an.