Zwei Tage nach dem tödlichen Überfall auf zwei Soldaten wird Irland erneut von einem Gewaltakt erschüttert. Bei einem Feuerüberfall wurde ein Polizist tödlich verwundet. Wie die Polizei mitteilte, ereignete sich die Tat in der konfessionell geteilten Ortschaft Craigavon südwestlich von Belfast.
In Nordirland ist zwei Tage nach dem Terroranschlag auf eine britische Kaserne ein Polizist erschossen worden. Vertreter der Nordirischen Polizeiaufsicht und Politiker zeigten sich besorgt, dass die Bluttat erneut das Werk von Terroristen sein könnte.
"Es handelt sich um eine ernste Situation“, sagte Basil McCrea von der Nordirischen Polizeiaufsicht dem Sender BBC. Zunächst bekannte sich niemand zu der Tat.
Der Polizist war am Montagabend bei einem Einsatz in der Nähe einer Schule in Craigavon in der Grafschaft Armagh erschossen worden. Der Beamte hatte „verdächtige Aktivitäten“ in der vor allem von Katholiken bewohnten Gegend untersucht, wie die Polizei mitteilte. Nähere Angaben zu der Art des Einsatzes wurden nicht gemacht.
Unmittelbar nach der Tat riegelten zum Teil schwer bewaffnete Polizisten den Tatort weiträumig ab. Eine Fahndung nach den Tätern wurde eingeleitet.
Zu dem Terroranschlag auf die Kaserne in Antrim hatte sich eine Splittergruppe der ehemaligen Terrororganisation IRA, die „Wahre IRA“, bekannt. Dabei hatten Unbekannte zwei Soldaten erschossen und vier Männer verletzt.
Im Nordirlandkonflikt zwischen pro-britischen Protestanten und republikanischen Katholiken, die eine Abspaltung von Großbritannien und eine Vereinigung mit der Republik Irland anstreben, kamen seit den 60er Jahren mehr als 3500 Menschen ums Leben. Der Anschlag auf die Kaserne am Wochenende war der erste seit der Unterzeichnung des Friedensabkommens vor elf Jahren.