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Hauptseite » 2009 » März » 5 » Geheimagenten stürmen ukrainischen Gaskonzern
Geheimagenten stürmen ukrainischen Gaskonzern
10:45
Welt Online, 04.03.2009

Eine neue Runde im verworrenen Streit um Gaslieferungen zwischen Russland und der Ukraine bahnt sich an. Bewaffnete Sicherheitskräfte des Geheimdienstes SBU durchsuchten die Zentrale des staatlichen ukrainischen Energiekonzerns Naftogaz. Nach Unternehmensangaben verlangten sie die Originale der mit dem russischen Gazprom-Konzern vereinbarten Lieferverträge. Einer Sprecherin des ukrainischen Sicherheitsdienstes SBU zufolge stand die Razzia in Zusammenhang mit einem Strafverfahren.

  

Die Rechtsabteilung von Naftogaz warnte, ohne die Verträge könne das Unternehmen seinen Verpflichtungen nicht nachkommen. In Moskau äußerte ein Gazprom-Sprecher die Befürchtung, dass sich wegen der Untersuchung die Zahlungen für russische Gaslieferungen verspäten könnten.

  

Russland und die Ukraine hatten sich zu Jahresanfang 2009 drei Wochen lang um ausstehende Naftogaz-Zahlungen an Russland und den Preis des Erdgases gestritten. Darunter litt auch die Versorgung Europas, weil Ukraine ein wichtiges Transitland für russisches Gas ist.

  

Agenten des ukrainischen Geheimdiensts SBU drangen in die Zentrale von Naftogaz in Kiew ein und durchsuchten Büros. Mit dem Einsatz sollten Dokumente im Zusammenhang mit einer Ermittlung gegen Naftogaz-Mitarbeiter beschlagnahmt werden, sagte ein Sprecher des Geheimdienstes. Dabei gehe es um die Abzweigung von 6,3 Milliarden Kubikmetern Gas. Das Gas habe einen Wert von 7,4 Milliarden Griwna (rund 700 Millionen Euro).

  

Die maskierten Agenten hielten sich vor dem Büro des stellvertretenden Unternehmenschefs Igor Didenko auf, wie ein Naftogaz-Sprecher sagte. „Ich habe den Eindruck, dass sie bestimmte Büros absperren und durchsuchen“, sagte der Unternehmenssprecher.

  

Demnach drängten sich die Einsatzkräfte an dem Sicherheitspersonal des Unternehmens vorbei ins Gebäude. Vor dem Eingang der Naftogaz-Zentrale standen vier maskierte Männer in schwarzen Uniformen, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtete. Die Agenten waren mit Maschinenpistolen bewaffnet.

  

Naftogaz hatte zunächst einen Überfall von Bewaffneten auf den Konzernsitz gemeldet. Nach Angaben des Unternehmenssprechers hatte der SBU bereits am Vortag versucht, Unterlagen in der Naftogaz-Zentrale zu beschlagnahmen. Dabei sei es auch um Verträge mit dem russischen Staatskonzern Gazprom gegangen.

  

Russland hatte die Gaslieferungen an die Ukraine im Januar 2009 nach einem Streit über offene Rechnungen und die Höhe des Gaspreises zeitweise eingestellt. Da eine wichtige Gaspipeline durch das Land verläuft, hatte der Gasstreit auch Folgen für Europa: Über mehrere Wochen kam nur noch wenig bis gar kein Gas dort an, besonders in Südosteuropa waren einige Staaten vollkommen von der Gasversorgung abgeschnitten. Die EU-Mitgliedstaaten beziehen rund 40 Prozent ihres importierten Gases aus Russland, rund 80 Prozent davon werden über die Ukraine geliefert.

  

Der russische Energieriese Gazprom bezweifelt laut Medienberichten, dass die Ukraine eine offene Rechnung in Höhe von 400 Millionen Dollar (313 Millionen Euro) fristgemäß zum 7. März bezahlen kann. „Wenn die 400 Millionen Dollar nicht bis zum 7. März bezahlt sind, werden wir am 8. März der Ukraine erneut das Gas abdrehen müssen“, zitierte der Teilnehmer einer Vorstandssitzung der russischen Zeitung „Kommersant“ zufolge Gazprom-Finanzchef Andrej Kruglow.

  

Der ukrainische Staatskonzern Naftogaz ließ daraufhin erklären, die geforderte Summe liege in der Landeswährung bereit, und die Zentralbank habe zugesichert, den Betrag entsprechend in Dollar umzutauschen. Dabei hatte Naftogaz im Februar selbst gewarnt, seine Gazprom-Rechnung möglicherweise nicht bezahlen zu können, weil seine eigenen Schuldner ihren Verbindlichkeiten nicht nachkämen.

  

Das ukrainische Präsidialamt hatte erklärt, dass Naftogaz versuche, das am 19. Januar mit Gazprom geschlossene Gaslieferabkommen in einigen Details zu verändern. So solle die vereinbarte Liefermenge von 40 Milliarden Kubikmeter Gas auf 33 Milliarden Kubikmeter verringert werden. Wegen der Wirtschaftskrise gehen Experten von einem verringerten Energiebedarf in der Ukraine aus.

Kategorie: Globalnews | Aufrufe: 632 | Hinzugefügt von: regioblitz | Rating: 0.0/0 |
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