Die weltweite Wirtschaftskrise hat in Deutschland zu einem historischen Konjunktureinbruch geführt. Das Bruttoinlandsprodukt sank von Oktober bis Dezember unerwartet deutlich um 2,1 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal, wie das Statistische Bundesamt in einer Schätzung mitteilte.
"Das war der größte Rückgang gegenüber einem Vorquartal im wiedervereinigten Deutschland“, hieß es. Der bisherige Negativrekord lag bei minus 1,2 Prozent im ersten Quartal 1993. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang von 1,8 Prozent gerechnet.
Die Konjunktur brach am Jahresende auf breiter Front ein. Exporte und Investitionen gingen spürbar zurück. "Auch die Konsumausgaben waren geringfügig geringer als im dritten Quartal“, hieß es. Außerdem produzierten die Unternehmen wegen des sinkenden Absatzes verstärkt auf Halde.
Bereits im Frühjahr und Sommer war die Wirtschaftsleistung um jeweils 0,5 Prozent geschrumpft. Zu Jahresbeginn gab es dagegen ein kräftiges Plus von 1,5 Prozent. Deshalb reichte es im Gesamtjahr 2008 noch zu einem Wachstum von 1,3 Prozent. Damit bestätigte das Amt eine erste Schätzung von Mitte Januar.
Für dieses Jahr sagt die Bundesregierung die schwerste Rezession seit 1949 voraus. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte demnach um 2,25 Prozent sinken. Einige Ökonomen halten sogar ein Minus von drei bis vier Prozent für möglich.