Berlin (AFP) - Die DAK warnt vor "Doping am Arbeitsplatz": In einer Umfrage unter 3000 Beschäftigten zwischen 20 und 50 Jahren gaben fünf Prozent an, im Büro schon einmal mit Medikamenten ihre Konzentration, Stimmung oder Leistungsfähigkeit verbessert zu haben, wie aus dem DAK-Gesundheitsreport 2009 hervorgeht. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung wären das rund zwei Millionen Deutsche. Rund 800.000 Beschäftigte nehmen demnach sogar regelmäßig und gezielt Psychopharmaka, um der Arbeitsbelastung besser gewachsen zu sein.
DAK-Chef Herbert Rebscher sagte, es bestehe die Gefahr, "dass wenigstens ein Teil der Menschen in die Dopingfalle tappen, wie Sportler, die sich für einen Wettkampf fit machen". Wer glaube, immer perfekt sein zu müssen und verstärkt zur Leistungssteigerung auf Pillen zurückgreift, lebe gefährlich. Der Studie zufolge hält es jeder fünfte Arbeitnehmer für vertretbar, wenn Gesunde Medikamente einnehmen, um im Job leistungsfähiger zu sein.
Psychische Erkrankungen waren 2008 der vierthäufigste Grund für eine Krankmeldung. Insgesamt lag der Krankenstand unter den DAK-Mitgliedern mit 3,3 Prozent nur geringfügig über dem von 2007. Knapp 22 Prozent der Arbeitsausfälle wurden durch Erkrankungen des Muskel-Skelettsystems verursacht, rund 17 Prozent durch Erkrankungen des Atemsystems und 14,1 Prozent durch Verletzungen. Der Anteil der psychischen Erkrankungen stieg gegenüber 2007 um 7,9 Prozent an.