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Hauptseite » 2008 » November » 10 » Sie ist seine größte Stütze - Michelle Obama wird eine politische First Lady
Sie ist seine größte Stütze - Michelle Obama wird eine politische First Lady
08:44
Welt Online, 06.11.2008
 

Bei den Reden ihres Mannes auf der Bühne begeistert lächeln, nicken und applaudieren – das wird bei Michelle Obama nicht passieren. Sie begegnet ihrem Mann auf Augenhöhe. Jahrelang war die Juristin die Spitzenverdienerin der Familie. Wollte sie Politikerin werden, sie stünde Barack Obama in nichts nach.

Michelle Obama ist die erste schwarze First Lady an der Seite eines halbschwarzen Präsidenten. Dieser Umstand müsste selbst ihr, einer Frau von enormem Selbstbewusstsein, den Atem nehmen. Michelle Obama hat in Princeton studiert, sie hat sich in Harvard zur Juristin ausbilden lassen. Sie hat immer gearbeitet, auch nach der Geburt der Mädchen, Sasha und Malia, heute sieben und zehn Jahre alt, und lange mehr verdient als ihr Gatte.

Würde sie die Politik reizen, sie stünde Barack kaum nach. Nur ihren Sarkasmus müsste sie dämpfen; Humor wirkt gedruckt und ohne Kontext schärfer als gesprochen. Über Dick Cheney etwa, der höchst weitläufig mit Barack Obama verwandt ist, scherzte sie weit garstiger als er. Am 17. Januar, drei Tage vor der Amtseinführung ihres Mannes, wird sie 45 Jahre alt.

Michelle Obamas Rollenverständnis für den Wahlkampf erläuterte sie in einem TV-Interview Ende Mai 2007: „Ich will kein unrealistisches Bild von uns malen, so dass sich am Ende, wenn es nichts wird, die Menschen von uns getäuscht fühlen. Wir sind, wie wir sind. Ich habe eine laute Klappe, ich ziehe meinen Mann auf. Er ist unglaublich smart, und er ist sehr wohl in der Lage, mit einer starken Frau umzugehen. Mit mir klarzukommen, ist einer der Gründe, warum er zum Präsidenten taugt.“

Innerhalb des Obama-Teams nannte man sie anerkennend „the closer“. Sie konnte das Produkt Obama verkaufen: unentschlossene Wähler dazu überreden, Stimmversprechen zu unterzeichnen. Der Erfolg bei der Wahl ist auch ihrer. Sie reiste in einem kleinen Jet vier Tage in der Woche und kehrt nach Möglichkeit abends heim zu den Mädchen. Sie reiste selten mit ihrem Mann, stand nicht milde lächelnd im Hintergrund, preiste ihn nicht an für ihr Küsschen, wie es Cindy McCain so häufig tun musste.

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Niemand kann Michelle Obama übersehen, wenn sie einen Raum betritt. Fast 1,80 Meter groß (mit Absätzen auf gleicher Höhe mit ihrem Mann), täglich durchtrainiert (ihre Springseilkurs für die Ballett-Stunden ihrer Tochter sind Legende), breitschultrig, herb in ihrer Attraktivität. Ein Zug von mokanter Toughness und „Don´t mess with me“ (Leg Dich nicht mit mir an) um den Mund, leidenschaftliche Intelligenz in den Augen. Ihre kleinbürgerliche Herkunft aus Chicagos South Side – ihr Vater, der mit 30 an Multipler Sklerose erkrankte, arbeitete bei den Wasserwerken, zuletzt unter Qualen; er starb wenige Monate nach der Hochzeit 1990 – hat sie stolz gemacht und, unter einer Panzerung, warmherzig gelassen. Sie glaubt an Arbeit, an Familie, an Glauben, an sich. Sie ist eine Frau, die keinen Mann braucht, der eine Frau braucht.

Starken Frauen verdankt Barack Obama, der vaterlos aufwuchs, seine Erziehung, seinen Glauben an das Gute und die seltene Gabe, sich wohl in seiner Haut zu fühlen. Zwei weißen Frauen, die ihn aufgezogen haben, hat er seine politische Biografie, „Die Verwegenheit der Hoffnung“, gewidmet: „Meiner Großmutter mütterlicherseits, Tutu, die ein Felsen der Stabilität in meinem ganzen Leben war, und meiner Mutter, deren liebender Geist mir noch immer hilft.“ Der dritten, seiner Michelle, wirft er sich eingangs der Danksagung zu Füßen. Nur mit ihrer Hilfe sei er zu vielen Ideen gelangt. Mit jedem Tag begreife er besser, wie glücklich er dran sei, Michelle in seinem Leben zu haben.

Michelle Obama rühmte ihn als „guten Mann, meinen besten Freund und phänomenalen Vater, der trotz des Wahlkampfs keinen Elternabend versäumt hat“. Wie 2007 zog Barack Obama mit den Mädchen an Halloween durch sein Viertel und schnappte diesmal aggressiv nach einem Kameramann, der zu aufdringlich war. Michelle Obama gibt dem allseits Angehimmelten Erdenschwere, die der Kandidat mitten in der manchmal kultischen Verehrung braucht. Am Ende sei er zu Hause doch nur ein Mann, der nicht die Butter in den Kühlschrank zurück stelle, spottete sie noch vor Monaten bei Auftritten.

Das kam nicht überall gut an. Nicht genug Würde, hieß es. Als komme Würde von Unterwürfigkeit. Michelle Obama ist nicht der Typ „Trophäenfrau“, die bei Reden ihres Mannes begeistert lächelnd, nickend, applaudierend, artig die Augen aufschlagend auf der Bühne verharrt. Ein Accessoire der Macht. Man höre ihre Brandrede gegen die Furcht, die auf YouTube bald 120.000 Mal geklickt wurde. Auch sie kenne Furcht, sagt sie da: dass Barack verlieren könnte, dass ihm oder der Familie etwas zustoßen könnte.

Sie weiß wohl, dass Alma Powell einst ihren Mann Colin von der Kandidatur abbrachte, weil sie um sein Leben bangte. Ein Schwarzer könne in Amerika auch an einer Tankstelle erschossen werden. Aber, sagt Michelle Obama, sie weigere sich, sie sei es leid, sich zu fürchten. So wie Amerika selbst es leid sei: „Wir sind in diesem Krieg, weil wir seit acht Jahren erzählt bekommen, wir sollen uns fürchten.“

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Manchmal vergisst man in der Dramatik des Wahlkampfs, wie harmlos alles begann. Michelle Robinson arbeitete nach ihrem Abschluss in Harvard 1988 in der Chicagoer Kanzlei Sidley and Austin, als ihr ein Sommerhospitant mit seltsamem Namen zur Betreuung angedient wurde. Barack Hussein Obama, zwei Jahre älter als Michelle, warb früh um sie und lange vergeblich. Sie hatte anderes zu tun, und es schickte sich nicht in der Firma. Erst als sie erlebte, wie der Lokalpolitiker Obama („community organizer“) das Vertrauen der Schwarzen ihrer South Side gewann, ließ sie sich erweichen: „Die Leute fanden etwas Authentisches und Echtes in dem, was er sagte. Und mir ging es ebenso.“

Es scheint, sie verliebte sich in den politischen Redner, bevor sie sich in den Mann verliebte. Was nicht heißt, dass sie Politik liebt. Sie redigiert seine wichtigen Reden, sie testet seine Ideen an sich. Michelle war, ohne je Märchen der Macht zu träumen, früher auf die Rolle der First Lady vorbereitet als er auf die Präsidentschaft: „Ich habe alles durchdacht und wir haben alles besprochen, was in diesem Wahlkampf schiefgehen kann. Und ich bin bisher nicht überrascht worden, weder im Guten noch im Bösen.“

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