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Hauptseite » 2008 » September » 30 » DAX-Konzern vor Kollaps: Banken pumpen Milliarden in Hypo Real Estate
DAX-Konzern vor Kollaps: Banken pumpen Milliarden in Hypo Real Estate
08:42
Welt Online, 29.09.08
 

Der angeschlagene Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate hat von anderen Banken Kreditlinien in Höhe von rund 35 Milliarden Euro erhalten. Der Umfang decke den Refinanzierungsbedarf der Gruppe auf absehbare Zeit ab, erklärte der Vorstandsvorsitzende Georg Funke. Die kurz- und mittelfristigen Kreditlinien „über mehrere Milliarden Euro“ schirmten das Unternehmen vom Einfluss der „derzeit weitgehend funktionsunfähigen internationalen Geldmärkte“ ab.

Funke kündigte zugleich deutliche Folgen durch die vereinbarten Abschreibungen auf die Beteiligung an der Staatsfinanzierungstochter Depfa an. „Dieses Impairment wird einen wesentlichen materiellen Effekt auf die Gewinn- und Verlustrechnung der Gruppe haben“, erklärte er. Die Bank wird von einer Gruppe deutscher Finanzinstitute gestützt, deren Zusammensetzung zunächst nicht bekannt war. Aus Finanzkreisen war zuvor bekannt geworden, dass der Dax-Konzern mit ernsten Refinanzierungsproblemen kämpft und eine Ausfallbürgschaft in niedriger zweistelliger Milliardenhöhe nötig sei.

Der Hypo Real Estate hat die Staatsfinanzierungstochter erst im vergangenen Herbst für gut fünf Milliarden Euro übernommen. Die Dividende für das Jahr 2008 will der Vorstand der Hypo Real Estate streichen. Schon für 2007 war die Ausschüttung wegen massiver Probleme im Zuge der weltweiten Finanzkrise um zwei Drittel reduziert worden.

Neuling im Dax

Die Hypo Real Estate gehört im Gegensatz zu Traditionsunternehmen wie Siemens oder BMW zu den Jünglingen in der ersten deutschen Wirtschaftsliga. Entstanden war das Unternehmen erst im Jahr 2003, als die HypoVereinsbank ihr gewerbliches Immobilienfinanzierungsgeschäft abspaltete. Im Oktober 2003 ging die Hypo Real Estate an die Börse und schaffte es dort gut zwei Jahre später in den Dax. Der Konzern beschäftigte Ende 2007 2000 Mitarbeiter, davon knapp 900 in Deutschland.

Unter dem Dach der Hypo Real Estate Holding AG tummeln sich mehrere Banken. Das Geschäft ist in drei Bereiche gegliedert. Die Sparte Commercial Real Estate Finance bietet die Finanzierung gewerblicher Immobilien wie Bürogebäude oder Hotels an. Der Bereich Public Sector & Infrastructure Finance konzentriert sich auf Infrastrukturprojekte wie die Finanzierung von Straßen, Krankenhäusern oder Eisenbahnen. Das vergleichsweise kleine Segment Capital Markets & Asset Management schließlich widmet sich den Kapitalmärkten und der Vermögensverwaltung. Der Schwerpunkt der Aktivitäten liegt auf Europa.

Von sich reden machte Hypo Real Estate erstmals im vergangenen Sommer, als es die in Irland angesiedelte DEPFA BANK für 5,7 Milliarden Euro schluckte. Durch die Übernahme der DEPFA wollten die Münchner Zugang zu staatlichen Projekten bekommen, auf die die DEPFA weltweit spezialisiert ist. Im Visier waren unter anderem die Finanzierung großer Projekte wie Bürogebäude, Flughäfen, Brücken oder Kliniken. Angesichts klammer Kassen bei Bund, Ländern und Gemeinden galt dies als vielversprechendes Geschäftsmodell.

Zuletzt aber bekam das gute Image einige Kratzer ab. Im vergangenen Jahr fiel der Vorsteuergewinn vor allem wegen der Finanzkrise und der Übernahme der DEPFA auf vergleichbarer Basis von 1,06 Milliarden Euro auf 862 Millionen Euro. Unterm Strich ging das Ergebnis von 542 auf 457 Millionen Euro zurück. Die operativen Erträge sanken von 1,84 Milliarden Euro im Vorjahr auf 1,46 Milliarden Euro.

Auch der Aktienkurs litt unter den Problemen. Nach gut 57 Euro im Jahr 2006 stand das Papier zuletzt bei knapp 13,50 Euro. Im Frühjahr nutzte der US-Investor Christopher Flowers über seine J.C. Flowers die Gunst der Stunde und stieg bei Hypo Real Estate ein. Zuletzt hielt er gut 24 Prozent an HRE. Daher drohte vor kurzem auch der Rauswurf aus der ersten Börsenliga. Denn die Mitgliedschaft im exklusiven Club der DAX-Konzerne richtet sich vor allem nach dem Börsenwert und der Höhe des Streubesitzanteils.

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