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Hauptseite » 2008 » September » 23 » Warum die Regierung an weniger Wachstum glaubt
Warum die Regierung an weniger Wachstum glaubt
09:56
www.welt.de - 21.09.2008 19:34
 

Die weltweite Finanzkrise könnte stärker und länger auf die deutsche Wirtschaft durchschlagen als bislang angenommen. Die Konjunktur erscheint ernsthaft bedroht. Deshalb wird die Regierung einem Magazinbericht zufolge ihre Wachstumsprognose für 2009 deutlich senken.

Statt einem Wachstum der deutschen Wirtschaft von 1,2 Prozent rechnen die Experten von Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) nur noch mit einem Wert um 0,5 Prozent. Dies berichtete „Der Spiegel“. Ein Sprecher des Ministeriums wollte sich nicht zu dem Bericht zwar nicht äußern. Doch auch aus der Europäischen Zentralbank (EZB), dem Sachverständigenrat der Bundesregierung und der Industrie kamen zunehmend skeptische Stimmen zur Konjunktur 2009.

EZB-Ratsmitglied Jürgen Stark geht dabei von längeren Bremsspuren aus: „Je nachdem, in welchem Umfang diese Schockwellen aus den USA uns erreichen, werden wir über eine längere Zeit ein schwächeres Wirtschaftswachstum in Deutschland sehen“, sagte er WELT ONLINE. Die Zahlen des dritten Quartals würden wohl „sehr schwach“ ausfallen.

Das Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung, Peter Bofinger, zeigte sich ebenfalls skeptisch: „Ich halte im nächsten Jahr eine Stagnation für möglich“, sagte er. Der Verband des Deutschen Maschinenbaus (VDMA) stellte seine bisherige Prognose in Frage: „Für 2009 sind die Fragezeichen angesichts der Auftragsentwicklung vor allen in den USA größer geworden“, sagte Verbandschef Manfred Wittenstein der Zeitung „Euro am Sonntag“.

Bislang erwartete der Verband ein Plus von etwas unter fünf Prozent, die 2008 erreicht werden sollen. Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Jürgen Thumann, fürchtet ferner, dass der Höhepunkt der Finanzkrise noch nicht erreicht sei. Abschreibungen und Verluste könnten noch die Summe von einer Billion US-Dollar erreichen, sagte er der „Rheinpfalz am Sonntag“. Derzeit stellten die Kreditinstitute den Unternehmen noch genügend Kredite zu günstigen Konditionen bereit. Ob dies so bleibe, sei abzuwarten.

Der Vorsitzende des Bundestags-Haushaltsausschusses, Otto Fricke (FDP), warf Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) zu großen Optimismus vor: „Er geht weiterhin im Haushalt von den Schönwetterbedingungen im Juli aus, obwohl wir inzwischen September haben und die Temperatur viel kälter geworden ist“, sagte Fricke der Wochenzeitung „Das Parlament“. „Die Regierung trifft keinerlei Vorsorge für schlechte Zeiten. Die haben immer noch die Bermuda-Shorts an, obwohl sie inzwischen die Regenjacke bräuchten.“

EZB-Ratsmitglied Stark dämpfte aber zugleich Sorgen vor einer weltweiten Wirtschaftskrise infolge der Bankenzusammenbrüche in den USA. „Ich sehe kein Potenzial für eine globale Rezession“, sagte er. „Das liegt auch daran, dass die USA wirtschaftlich heute längst nicht mehr so bedeutsam sind wie früher. Und viele Schwellenländer haben sich als neue Wachstumsmotoren etabliert.“

Die Entscheidungsträger in der Politik warnte Stark vor einem zu strengen Sparkurs. Zwar seien Konjunkturprogramme der falsche Weg und führten nur zu einer dauerhaft höheren Staatsverschuldung, sagte er. Der Staat solle aber auch nicht versuchen, niedrigere Einnahmen durch Ausgabenkürzungen aufzufangen. Die Bundesregierung hatte allerdings erst vergangenen Woche ihr Ziel eines ausgeglichenen Haushalts 2011 bekräftigt.

Angesichts der weiterhin hohen Inflation sei eine Zinssenkung der Europäischen Zentralbank unrealistisch, sagte Stark weiter. „Die Zentralbank kann nicht zur Lösung der Probleme beitragen, indem sie die Zinsen senkt“, betonte er. „Die Inflationsrate im Euro-Raum liegt nach wie vor bei 3,8 Prozent, weltweit ist immer noch viel zu viel Geld im Umlauf, und die Kreditvergabe von Banken an die Unternehmen wächst nach wie vor robust“, erklärte Stark.

Kategorie: Globalnews | Aufrufe: 728 | Hinzugefügt von: regioblitz | Rating: 0.0/0 |
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