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Hauptseite » 2008 » September » 12 » Kriminelle Jugend: Drei von Fünf begehen Straftat
Kriminelle Jugend: Drei von Fünf begehen Straftat
11:47
Welt Online, 11.09.2008
 

Deutsche Jugendliche sind genauso häufig gewalttätig wie ausländische. Das ist eines der Ergebnisse der ersten deutschen Langzeitstudie zum Thema Jugendkriminalität. Das soziologische Institut der Universität Münster und das kriminologische Institut der Universität Bielefeld leiteten eine deutschlandweit einmalige „Verlaufsuntersuchung“ zur Jugendkriminalität.

Über sechs Jahre lang wurden dieselben 3400 Jugendlichen befragt, Schüler aus Haupt-, Real-, Gesamtschulen und Gymnasien. Die Befragungen begannen, als die Schüler 13 Jahre alt waren, und sollen fortgesetzt werden, bis sie 30 Jahre alt sind. Sie mussten sowohl zum Erziehungsstil ihrer Eltern Auskunft geben als auch zu ihrer Schulerfahrung, ihrem Umgang mit Medien und ihrer Erfahrung mit Gewaltdelikten. „Wir wollen die Entstehung und den Verlauf von Jugendkriminalität aufzeigen“, sagt Klaus Boers, Professor für Kriminologie und Jugendstrafrecht an der Universität Bielefeld. „Und vor allem wollen wir die Wirkung der Reaktionen des Elternhauses und des Schulumfeldes testen.“

Eines der Ergebnisse ist, dass sich Jugendliche türkischer Herkunft oft zu traditionellen Werten und zur Religion bekennen, vergleichsweise wenig Alkohol trinken und im Bildungsniveau aufgeholt haben, so heißt es in der Studie.

Die Jugendlichen füllten jedes Jahr einen 60-seitigen Fragebogen aus, in dem sie Auskunft geben mussten zu ihren eigenen kriminellen Taten. Haben sie schon einmal eine Körperverletzung begangen? Wenn ja, wie oft im vergangenen Jahr? Insgesamt wurden nach 15 Taten gefragt, vom Ladendiebstahl bis zum Raub. Drei Fünftel der befragten Jugendlichen haben bis zum 17. Lebensjahr schon mindestens eine dieser Taten begangen. Körperverletzungen begingen knapp ein Drittel der Befragten.

Bei den meisten Delikten gibt es gegen Ende des Kindesalters einen steilen Anstieg, der Höhepunkt der Kriminalität ist im Alter von 14 Jahren erreicht. Ab dem Alter von 15 Jahren sinkt die Kriminalitätsrate. „Der größte Teil der Jugendkriminalität regelt sich aufgrund von angemessenen Reaktionen in den Familien und Schulen selbst“, sagte Boers. Die meisten Jugendlichen begehen nur ein bis zwei Taten. Etwa fünf Prozent der Befragten sind jugendliche Intensivtäter mit fünf und mehr Gewalttaten pro Jahr. Auf sie entfällt die Hälfte der eingeräumten Taten.

Um Gewalt zu verhindern, empfehlen die Forscher, sich nicht auf harte Strafen zu beschränken. „Die Jugendlichen, die zum Freiheitsentzug verurteilt wurden, haben die höchste Rückfallquote“, sagte Boers. Nötig sei vielmehr eine Kombination aus „zurückhaltender Sanktionierung“, einem Täter-Opfer-Ausgleich und dem „Ausbau tragfähiger sozialer und beruflicher Bindungen“. Wer hingegen im Elternhaus Gleichgültigkeit (acht Prozent) oder Gewalt (fünf Prozent) erfährt, neige dazu, Gewalt zu befürworten und anzuwenden. Die Schule spielt eine große Rolle: Wer eine positive Schulerfahrung hat, kann am ehesten soziale Regeln erlernen.

Der Alkoholkonsum der Jugendlichen ist hoch und steigt mit dem Alter stetig an. Ein Viertel der 17-jährigen Jugendlichen ist mehr als einmal im Monat betrunken. Der Alkoholkonsum führe vor allem bei den unter 16-Jährigen zu einer deutlich erhöhten Gewaltneigung.

In den kommenden Jahren wollen die Wissenschaftler vor allem die Intensivtäter beobachten, um zu dokumentieren, unter welchen Umständen ein Ausstieg aus der Gewalt erfolgt, der in der Regel im Alter zwischen 20 und 30 einsetzt.

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