München (ddp). Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kritisiert die große Anzahl englischer Begriffe in der deutschen Sprache. Dadurch drohe die deutsche Sprache immer unverständlicher zu werden, sagte Merkel am Montag bei einem Besuch der Münchner Zentrale des Goethe-Instituts. «Die Sprache Goethes ist eine attraktive Sprache», betonte die Kanzlerin. Aber es müsse gekämpft werden, damit das Deutsche als «selbstbewusste Sprache» nach vorne gebracht werden könne. Sie warnte davor, Sprachschüler im Ausland könnten das Gefühl bekommen, ihr Deutschkurs sei «ein halber Englischkurs».
Merkel betonte die Wichtigkeit der auswärtigen Kulturarbeit in Zeiten der Globalisierung. Je mehr die Welt sich vernetze, desto mehr sei das Kennen anderer Kulturen von außerordentlicher Bedeutung. Damit sei die Aufgabe des Goethe-Instituts aktueller denn je. Es sei international «das Symbol für kulturellen Austausch» mit Deutschland und leiste einen ganz wesentlichen Beitrag dazu, «Barrieren zwischen den Ländern abzubauen».
Merkel rief dazu auf, «sehr bewusst und auch ein bisschen stolz» die deutsche Art zu leben sowie «unser Bild vom Menschen im Ausland» zu präsentieren. Deutschland wolle auch Werte wie Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit vermitteln. Diese hätten eine universelle Gültigkeit, könnten Orientierung geben sowie einen wichtigen Beitrag zur Konfliktprävention und Stabilität vieler Länder auf der Welt leisten.